Ariadne auf Naxos (1912 version)
op. 60 (1912)Main roles: colS,dramS
Subsidiary roles: S,M,hT,2T,Bar,B
2(II=picc).2.2.2-2.1.1.0-timp.perc:glsp/tamb/tgl/cyms/SD-pft-harm-
cel-2harp-strings(6.0.4.4.2)
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
Nach dem Erfolg des Rosenkavaliers im Jahr 1911 beschlossen Strauss und Hofmannsthal, ein weiteres Stück zu schreiben, das in der Barockzeit spielt. Wieder sollte es um den gesellschaftlichen Aufstieg neureicher Emporkömmlinge gehen. Hofmannsthal entschied sich für Molières Drama Le Bourgeois gentilhomme. Strauss gefiel die Idee, die ursprüngliche Musik von Lully umzuarbeiten. Hofmannsthal kürzte Molières Stück von fünf Akten auf zwei und gab damit Strauss mehr Raum für seine Musik, etwa bei der überaus geistreichen Szene beim Dîner, wo jeder Gang von musikalischen Zitaten begleitet wird. Das Stück wurde mit einem neuen und für seine Zeit formal ungewöhnlichen, durchkomponierten Lustspiel kombiniert; anders als im Original mit seinen türkischen Einlagen durchdringen sich hier Opera seria und Commedia dell’arte.
Die Uraufführung der originalen Ariadne auf Naxos zog sich lange hin, und die Aufnahme beim Opern- und Theaterpublikum war überaus gemischt. Das Werk war letztlich kaum zu realisieren und eignete sich am ehesten für Festspiele. Die Schwierigkeit, eine Theater- und eine Opernbesetzung im normalen Repertoirebetrieb zusammenzubringen, stellte sich als unüberwindbares Hindernis dar. So entstand das Bedürfnis nach einer praktikableren Version, das Strauss und Hofmannsthal schließlich zu der überarbeiteten Fassung von 1916 bewog.
Margaret Price/Sumi Jo/Gösta Winbergh/Thomas Mohr/Alfred Kuhn/Markus Schäfer/Doris Lamprecht/Brigitte Fournier/Lyon Opera Orchestra/Kent Nagano
Virgin Classics VCD5451112