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Gesangstext

Libretto vom Komponisten nach der Erzählung von Waleri Brjussow (russ., engl., frz., dt., ital.)

Besetzung

Major roles: dramS,Bar; minor roles: 2M,3T,Bar,B;
small roles: M,T,3B; chorus;
3(II,III=picc).2.corA.2.bcl.3(III=dbn)-4.3.3.1-timp.perc:BD/cyms/t.mil/tam-t/cast/tamb/tgl/bell(off stage)-2harp-strings

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

Boosey & Hawkes

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes für Aufführungen in in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
25/11/1954
Théâtre des Champs-Elysées, Paris
Dirigent: Charles Bruck
Ensemble: Jane Rhodes (Renata) / Xavier Depraz (Ronald)

Bühnen-Erstaufführung
29/09/1955
Teatro La Fenice, Venice
Giorgio Strehler, Regisseur
Dirigent: Nino Sanzogno
Ensemble: Dotothy Dow (Renata) / Rolando Panerai (Ronald)

Rollen

RUPRECHT, ein Ritter Bariton
Wirtin des Gasthofs Alt
RENATA Sopran
Diener im Gasthof Bariton
Zauberin Mezzosopran
JAKOB GLOCK Tenor
AGRIPPA VON NETTELSHEIM, Philosoph Tenor
GRAF HEINRICH Stumme Rolle
MATHIAS Bariton
Der Arzt Tenor
MEPHISTOPHLES Tenor
FAUST Bariton
Der Wirt in Köln Bariton
Mutter Oberin Mezzosopran
Inquisitor Baß
2 junge Nonnen Soprane
3 Skelette Sopran, Tenor, Baß
3 Nachbarn Bariton, 2 Bässe
Nonnen Chor (SA)
Gefolge des Inquisitors Chor (TB)
Ort und Zeit

Deutschland, vor allem Köln, im 16. Jahrhundert

Zusammenfassung

Ruprecht, ein Söldner im 16. Jahrhundert, hat sich in einem Gasthaus einquartiert, wird jedoch durch eine junge Frau im Nebenzimmer gestört. Renata erzählt, wie sie in ihrer Kindheit einen feurigen Engel namens Madiel liebte und von ihm aufgezogen wurde. Als sie 16 Jahre alt wurde, verlangte es sie nach sexueller und geistlicher Vereinigung, doch da verschwand er für immer. Später, da Renata erwachsen geworden ist, glaubt sie den Engel in Gestalt des Grafen Heinrich wiedergefunden zu haben, doch verschwindet er nach einem Jahr der Liebe abermals. Jetzt wird sie von Dämonen gepeinigt. Ruprecht fühlt sich zu Renata hingezogen und entschließt sich, obgleich sie ihn zurückweist, ihr zu helfen.

In Köln versuchen beide mittels schwarzer Magie aus okkulten Büchern Heinrichs Geist heraufzubeschwören. Ruprecht sucht Hilfe bei dem Magier Agrippa, der behauptet, die einzig wahre Magie komme aus dem Studium der Wissenschaft. Heinrich erscheint in Köln und verschmäht Renata, weil sie ihn verführt hat. Nach Rache dürstend, schickt Renata Ruprecht zu Heinrich, um ihn zum Duell zu fordern. Doch als sie Heinrich erneut erblickt, glaubt sie wieder, er sei der feurige Engel, und fordert Ruprecht auf, ihm nichts anzutun. In dem folgenden Duell läßt Ruprecht sich verwunden, und Renata gesteht sich in aufgewühlter Leidenschaft ihre wachsende Liebe zu Ruprecht ein. Doch als sie wieder zu sich kommt, verstößt sie ihn als Diener des Teufels und verschwindet.

Faust und Mephisto, zu Zeugen dieser Auseinandersetzung geworden, laden Ruprecht ein, sich ihnen anzuschließen. Renata sucht mittlerweile in einem Kloster Sühne. Die Novizinnen werden nun jedoch Opfer teuflischer Mächte, und ein Inquisitor vollführt einen Exorzismus. Als Renata ihre Unschuld beteuert, werden die Nonnen von einer Ekstase ergriffen. Ruprecht, Faust und Mephisto betreten unbemerkt das Kloster und beobachten den zunehmenden Irrsinn. Renata und die Nonnen greifen den Inquisitor an, dieser verurteilt sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen.

Hintergrund

Der feurige Engel, der Prokofjew in den 20er Jahren beschäftigte, verbindet Aspekte des Spielers und der Liebe zu den drei Orangen, insbesondere die Themen der Besessenheit bzw. Magie, spielt jedoch vorwiegend in einer finstereren Welt, aufgeladen von einer Erotik, die an Skrjabin denken läßt. Diese "schwarze" Atmosphäre, ungewöhnlich für Prokofjew, entsprang teilweise seinem Interesse an den kabbalistischen Wissenschaften - eine Faszination, die er mit vielen Mitgliedern der Bewegung des russischen Symbolismus teilte. Dessen zentrale Figur, Walerij Brjussow, schrieb den Roman, auf dessen Grundlage der Feurige Engel entstand. Das treibende Moment in dem Stück ist die psychologische Zweideutigkeit von Renata, die entweder als reine Unschuld oder als dämonische Verführerin erscheint. Ihre wahre Natur bleibt absichtlich ungeklärt, selbst in der Schlußszene im Kloster, als sie wegen Hexerei zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird. Die Rolle der Renata ist stimmlich und darstellerisch anspruchsvoll und hat führende dramatische Soprane angezogen, darunter in jüngster Zeit Galina Gortschakowa. Prokofjews Orchestersatz im Feurigen Engel ist der modernste von allen seinen Opern. Der Komponist verwendete gründlichste Aufmerksamkeit auf die koloristische Realisierung der fieberhaften Intensität des Dramas, ob hysterisch, leidenschaftlich oder visionär.

Stimmung

dramatisch

Themen
Empfohlene Aufnahme
cd_cover

Galina Gorchakova/Sergei Leiferkus/Vladimir Ognovenko/Kirov Opera/Valery Gergiev
Philips 446 078-2 (2 CDs)

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