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The Doctor of Myddfai
(1995)Libretto by David Pountney (E)
Major Roles: S,hS,dramM,M,Bar,B; 13 minor roles; 3 actors; chorus
2(II=picc,afl).2(II=corA).2(II=bcl).2(II=dbn)-4.3.3.1-timp.perc:
rainstick/BD/foot BD/tamb/wdbl/lg & sm susp.cym/choke cym/tam-t/
glsp/maracas/guero/cyms/bell-tree/vib/flexatone/chinese cym/
lions roar/lg & sm SD/TD/crot/small tpl.bl/marimba-harp-chamber
organ-strings
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
New Theatre, Cardiff
Paul Whelan/Lisa Tyrrell/Elizabeth Vaughan/Ann Howard/Nan Christie/Gwynne Howell
Conductor: Richard Armstrong CBE
Company: Welsh National Opera David Pountney, prod/Huntley/Muir, des
DER DOKTOR | Hoher Bariton |
DAS KIND, ein Mädchen von etwa 12 Jahren | Sopran |
DER HERRSCHER | Baß |
1. BEAMTIN | Mezzosopran |
2. BEAMTIN | Alt |
3. BEAMTIN, SICHERHEITSBEAMTIN | Hoher Sopran |
10 MINISTER, die 10 Zonen vertreten | 2 Soprane/3 Mezzosoprane/2 Tenöre/3 Bässe |
2 Hausmeister | Tenor/Bariton |
3 Mädchen | Sopran/Mezzosopran/Alt |
5 Gruppen von Beamten | Chor von 7 Sopranen/6 Mezzosopranen/5 Tenören/6 Bassbaritonen |
3 Wächter (2 mit Spürhunden) | Stumme Rollen |
Chor von Leuten |
Europa in der nahen Zukunft
Die Legende:
Es war einmal ein Schafhirte, der seine Herde nahe einem See weidete. Ein schönes Mädchen erschien in dem See, und er verliebte sich in sie. Nachdem er die Probe, sie von ihren beiden Schwestern zu unterscheiden, bestanden hatte, durfte er sie heiraten – unter der Bedingung, daß, wenn er sie dreimal schlagen würde, sie wieder in den See zurückkehren und allen Reichtum, den sie ihm gebracht hat, mitnehmen würde. Tatsächlich schlug er sie während ihres gemeinsamen Lebens dreimal, und sie kehrte in den See zurück. Doch sie ließ ihm und seinen Nachkommen als Gabe die Heilkräfte, die sie selbst besaß. Sie wurden die Doktoren von Myddfai.
Die Handlung:
Der Doktor erzählt die Legende seinem Kind weiter. Das Mädchen kennt die Geschichte schon, doch der Doktor ist nicht richtig bei der Sache, da er ständig an seine Patienten denken muß. Eine seltsame neue Krankheit ist ausgebrochen. Wann immer jemand im Regen einen Schlag bekommt, wächst sich die Prellung zu einem grauenhaften und unheilbaren Bluterguß aus, der sich unerbittlich über den ganzen Körper ausbreitet. Die Kranken werden an einen See getrieben, wo sie in ihrer Verzweiflung singen. Der Doktor kann von offiziellen Stellen keine Informationen über die Krankheit bekommen; er entschließt sich, direkt zur Regierung zu gehen. Angesichts einer ablehnenden und feindseligen Bürokratie entdeckt der Doktor, daß er gewisse magische Kräfte geerbt hat. Er verschafft sich Zutritt zum Herrscher. Dieser hört sich die Geschichte des Doktors an, schickt ihn am Ende aber weg. Er kann es nicht zulassen, daß derart abwegige, private Geschichten seiner großen Strategie im Wege stehen. Trotzdem hat ihn die Erzählung des Doktors beunruhigt. Er sucht Trost bei einer Frau ‚von der gleichen Agentur wie sonst’. Doch es stellt sich heraus, daß die Frau niemand anderes ist als der Doktor, der nun den Herrscher auf einer persönlichen Ebene konfrontiert. Auf dem Höhepunkt dieser Begegnung schlägt der Doktor ihn. Es regnet gerade. Nun ist auch der Herrscher infiziert.
Der Staatsrat versammelt sich, um über die Krise zu beraten, die die rätselhafte Abwesenheit des Herrschers ausgelöst hat. Die Sitzung verläuft in einer gespannten und erbitterten Atmosphäre und wird zwei Mal von unerklärlichen Unterbrechungen gestört. Bei der dritten erscheint der Doktor und will gerade erklären, wer er ist und woher er kommt, da kommt der Herrscher dazwischen, der zum See geführt werden will, um geheilt zu werden. Dort weigert sich der Doktor ihn zu heilen, da er sich nun, wie er sagt, mit Nationen befaßt und nicht mit Individuen. Als die Kranken hören, daß der Doktor gekommen ist, trampeln sie ihn in ihrer Verzweiflung tot. Da kommt das Kind und befiehlt dem Herrscher in den See zu gehen. Als neuer Doktor von Myddfai übernimmt sie die Kontrolle. © David Pountney
dramatisch, poetisch