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Die Schatzinsel
(The Treasure Island/La isla del tesoro) (2011)Libretto von Michael Frowin nach dem Roman von Robert L. Stevenson (dt.)
2S,2M,3T,3Bar,BBar,B; male chorus (with soli);
1(=picc).1(=corA).2(I=bcl).1(=dbn)-0.2.1.0-timp(1).perc(2)-accordion-strings(3.2.2.3.2)
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Opernhaus, Zürich
Nadja Loschky, Regisseur
Conductor: Thomas Rösner
Company: Opernhaus Zürich
JIM HAWKINS | Tenor |
JOHN SILVER | Baßbariton |
MARY HAWKINS | Mezzosopran |
LILY | Sopran |
SCARLETT | Sopran |
Baronin TRELAWNEY | Mezzosopran |
Dr. DAVID LIVESAY | Bariton |
Kapitän SMOLETT | Baß |
BILL BONES | Tenor |
BEN GUNN | Tenor |
Der Blinde PEW | Bariton |
ISRAEL HANDS | Bariton |
Chor der Piraten: | 4T, 2Bar, 2B (mit Chorsoli) |
Tattoo-Joe / Schlauer Chinese / Falscher François / Haifisch Lou / Einäugiger Jack / Schwarzer Hund / Unsichtbarer Bill / HautundHaar Hunter | |
Chor der Engländer: | 2T, Bar, B (Solistenquartett) |
Tom Redruth, 1. Offizier / Job Anderson, 2. Offizier / Abraham Gray, Zimmermann / Joseph Joyce, Bootsmann |
Jim Hawkins träumt davon, eines Tages Herr der Meere zu sein und ferne Länder zu bereisen. Stattdessen muss er seiner Mutter im Wirtshaus „Zum Goldenen Anker“ tagaus, tagein bei der Arbeit helfen. Als in der Taverne ein Gast stirbt, findet Jim in dessen Seemannskiste eine Schatzkarte – die des verstorbenen Piratenkapitäns Flint. Und schon ist Jim mitten im aufregendsten Abenteuer seines Lebens.
Eine Expedition zur Schatzinsel wird organisiert, und Jim darf als Schiffsjunge mit Kapitän Smollett, Doktor Livesay, der Baronin Trelawney, Lily und Scarlett auf dem Segelschiff „Hispaniola“ mitreisen. Auf hoher See stellt sich jedoch heraus, dass Captain Flints ehemalige Kameraden als Mannschaft angeheuert wurden, darunter auch der einbeinige Schiffskoch Long John Silver.
Die Piraten sind genauso auf Schatzsuche, und es gelingt ihnen, eine Hälfte der Schatzkarte zu ergattern. Auf der Insel angekommen beginnt ein Wettrennen mit der Zeit und eine fieberhafte Suche nach dem Gold, bei der das Glück gleich mehrfach die Seiten wechselt.
"Frowin hat den Roman zum Dreiakter umgearbeitet und dabei um einige Frauenrollen bereichert. Aus dem Landadligen, der die Schatzsuche finanziert, wurde eine abenteuerlustige Baronin mit zwei kecken Nichten, was auch eine Liebesgeschichte zwischen Jim und einem der beiden Mädchen ermöglicht. Schwemmer hat dafür eine süffige, theatergerechte Musik für ein Kammerorchester mit reich besetztem Schlagzeug geschrieben. Er findet weit ausschwingende Melodiebögen für die Sehnsucht der Figuren nach Freiheit und Abenteuer, aber auch Chiffren für das Unheimliche, Gefährliche. Ein Akkordeon und fiedelnde Geigen begleiten die Lieder der Piraten; ein großes Trinkensemble hat den Schmiss einer Musical-Nummer. Kurze Ariosi und Duette fügen sich organisch in die durchkomponierten Dialoge." (Alfred Ziltener, Opernwelt 01/2013)
Schwemmers Musik stellt sich in den Dienst der Geschichte und des Worts: Stark an einer Klangfarben-Dramaturgie orientiert, untermalt sie das Geschehen und führt gerade in den stillen Momenten mit Flageoletts der Streicher und Windgeräuschen der Bläser zu beklemmenden Stimmungsbildern ... Das junge Publikum wird weder mit süßen Niedlichkeiten gegängelt noch mit Zeigfinger belehrt. (Michelle Ziegler, Neue Zürcher Zeitung, 19.11.2012)
Der Komponist bedient sich gegenwärtiger, moderner Opernmusik, die sperrige Harmonien und Klänge wie schrille Farben einschließt, das Libretto folgt dem Roman in großen Zügen, aber frei von historischer Patina ... Im dritten Akt, wo die Jagd nach dem Schatz gleichsam im Wettkampf der Mannschaften erfolgt, entsteht fiebrige Spannung, treibt musikalische Motorik den Puls an, wird die sängerische Deklamation zum selbstverständlichen Ausdruck. Und so läßt sich sagen, daß Kinder mit dieser "Schatzinsel" Operntheater von seiner faszinierenden, packenden und kunstvollen Seite erleben. Schön, daß dafür kein Aufwand gescheut wird, das große Haus zur Verfügung steht, ein zwar kammermusikalisch besetztes, aber voll gefordertes Orchester. (Herbert Büttiker, Der Landbote, 19.11.2012)
dramatisch