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Gunten
(2008)Konzeption und Texteinrichtung: Stefanie Wördemann (dt.)
3actors;
bfl.bcl(=dbcl)-tpt(=Flugel hn)-perc(1):marimba/vib/glass harp/rattle/rainmaker/BD/SD/3cym/clash.cym/Chin.cym/ant.cym/gong/Chin.opera gong/Jap.howl gong/cowbell/tam-t/anvil/2tom-t/4bongos/steel bl/metal plate/paper bag/friction dr-prep pft(=sampler)-vla(=vln).vlc.db;
live electronics
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
GARE DU NORD Bahnhof für Neue Musik, Basel
Marcus Bothe, Regisseur
Conductor: Jürg Henneberger
Company: Silvester von Hösslin / ChrisTine Urspruch / Georg Martin Bode / Ensemble Phoenix
JAKOB VON GUNTEN | Schaupieler / Sprecher mit Jodel-Talent |
FRÄULEIN LISA | Schauspielerin / Sprecherin mit Tanz-Talent |
HERR BENJAMENTA | Schauspieler / Sprecher |
Jakobs Bruder JOHANN | Klavier (auch Sampler-Keyboard) / Sprecher |
Jakobs Instituts-Brüder: | |
KRAUS | Kontrabass / Sprecher |
HEINRICH | Bassflöte / Sprecher |
SCHACHT | Viola / Violine / Sprecher |
SCHILINSKI | Trompete (auch Flügelhorn) / Sprecher |
HANS | Schlagzeug / Sprecher |
PETER | Bassklarinette (auch Kontrabassklarinette) / Sprecherin |
FUCHS | Violoncello / Sprecher |
Das Stück basiert ausschließlich auf Texten aus dem Roman. Die elf kurzen Szenen, unterbrochen von drei "Traum-Hörspielen", folgen der Vorlage: Jakob von Gunten, Sohn „aus gutem Hause“, kommt in das Institut Benjamenta, einer Erziehungsanstalt für Diener, in dem die Schüler „wenig aber gründlich“ lernen. Jakob beschreibt seine Kameraden, ihre Ansichten und Zukunftspläne. In der merkwürdigen Atmosphäre des Hauses entwickeln sich diffuse, kaum ausgesprochene Sehnsüchte und Stimmungen. Jakob fühlt sich zu seinem Mitschüler Kraus hingezogen, träumt aber gleichzeitig von Fräulein Lisa, der Schwester des Anstaltsleiters, mit der er geheime Gespräche führt. Aber auch auf Benjamenta selbst macht er Eindruck. Schließlich geht es abwärts mit dem Institut. Lisa stirbt, Benjamenta entläßt alle Schüler außer Jakob, den er bittet, mit ihm in die Welt zu ziehen. Nach einigem Bedenken willigt er ein.
„Hat das Thema ‘Erziehungsanstalt’ auch etwas altertümeliges, der Librettistin Stefanie Wördemann gelingt es, der Zucht das Rätselhafte sprachlich und dramaturgisch glaubhaft gegenüberzustellen... In dieser kahlen Landschaft kommen die von Regisseur Markus Bothe stringent geführten Figuren um so intensiver zur Geltung. Sie beleben die Bühne schon fast choreografisch und vermögen dennoch ihre Instrumente expressiv und pointiert zu spielen... der Gesang ist so dünn und doch so rührend, dass die Trauer um die verlorene Anstalt sanft, aber spürbar unter die Haut geht.“ (Sibylle Ehrismann, Basellandschaftliche Zeitung, 18.10.2008)
poetisch