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Taverner
(1962-68/1970)Libretto by the composer, drawn from letters and documents of the 16th century (E-L,G-L,Sw-L)
2(I,II=picc).2(II=corA).2(I=Ebcl,II=Ebcl,bcl).2(II=dbn)-4.4(III&IV=picc
in F).2.2-timp.perc(5):glsp/t.bells/French cowbell/Japanese jingles/
metal disc/knife(with grinding wheel)/metal & wooden claves/maracas/
wdbl/4tpl.bl/castanet machine/football rattle/ratchet/2tamb/2SD/tab/
TD/3BD/Turkish cym/cyms/3susp.cym/cracked cym/tam-t/coil bell/upright
pft with action removed/hand bells/2church bells/6tuned gongs-harm-harp
-strings; stage orchestra (modern alternatives in brackets):lute(guitar)/
2tenor viols(2vln)/4bass viols(2vla.4vlc)/violone(db)/2s
oprano shawms(2ob)/tab/SD/sopranino recorder(picc)/ co
rnett in C(cl)/bass shawm(dbn)/soprano shawm(=alto shawm)(tpt)/ al
to trbn(tenor trbn)/nakers(timp)/positive organ/regal/12 soldiers' dr
ums; off-stage: descant,treble,tenor,and bass recorders
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
Royal Opera House, Covent Garden, London
Michael Geliot, Regisseur
Conductor: Edward Downes
Company: Royal Opera House
JOHN TAVERNER | Tenor |
RICHARD TAVERNER, später der HEILIGE JOHANNES | Bariton |
KARDINAL, später ERZBISCHOF | Tenor |
DER KÖNIG | Baß |
DER HOFNARR, später DER TOD und DER WITZIGE JESUS | Bariton |
DER WEIßE ABT | Bariton |
Der Priester und Beichtvater, später GOTT DER VATER | Countertenor |
JUNGE | Knabensopran |
KAPITÄN | Baß |
ANTICHRIST | Tenor (gesprochen) |
ERZENGEL GABRIEL | Hoher Tenor |
ERZENGEL MICHAEL | Tiefer Baß |
2 MÖNCHE | Tenöre |
ROSE PARROW, später die JUNGFRAU MARIA | Mezzosopran |
Die Ratsversammlung | Tenöre/Bässe |
Mönche | Tenöre/Bässe |
Dämonen | Knabensoprane |
Stadtvolk | Chor (SATB) |
Chorknaben | Knabensoprane (mind. 16) |
2 Priester, jeder mit einem großen silbernen Kreuz | Stumme Rollen |
2 Laien mit symbolischen Säulen | Stumme Rollen |
2 Soldaten mit Schlächterbeilen | Stumme Rollen |
2 Messdiener, Knaben | Stumme Rollen |
Ein Novize | Stumme Rolle |
Tänzer für den Tanz des Todes |
England, 16. Jahrhundert
Taverner muß sich vor dem Weißen Abt verantworten, da er Luthers Ketzerei gefolgt ist. Zeugen werden angehört, der Chor gibt seine Kommentare ab – doch bevor ein Urteil gesprochen werden kann, wird Taverner durch die Intervention des Kardinals (hier nicht ausdrücklich Wolsey genannt) gerettet, der ihn für seine Kunst benötigt. Taverner erwägt die religiöse Bedeutung seiner Musik, währenddessen ist Mönchsgesang zu hören. Dann wechselt die Szene von der Kapelle in den Thronsaal, wo der König gerade dem Kardinal Anweisung gibt, ihm eine Scheidungserlaubnis zu besorgen. Alle beide wirken allerdings wie Marionetten in der Hand des Narren. Das Orchester schweigt dazu, die Szene wird nur von Musik eines Renaissance-Ensembles begleitet. Der Narr – oder der Tod, in den er sich bald wandelt – ruft Taverner (und das Orchester) herbei. Die billige religiöse Show verwirrt Taverner; er entschließt sich zum Kampf gegen die Niedertracht der Katholiken.
Der zweite Akt, der ebenfalls aus vier Szenen besteht, ist wie eine schwarze Version des ersten. Wieder sehen wir eine Gerichtsverhandlung, diesmal in albtraumhafter Geschwindigkeit: Taverner ist jetzt der Richter und der Weiße Abt wird beschuldigt, der alten Religion anzugehören. Auf dem Höhepunkt erscheint der Narr auf dem Schicksalsrad. Es folgt die zweite Thronsaalszene, wieder erklingt dazu die Musik eines Renaissance-Ensembles. Jetzt wirkt es allerdings wie eine grelle Parodie auf historische Tänze und Virginalstücke, die die Handlung quer durch das 16. Jahrhundert treiben. Monarch und Kardinal befinden sich im Zwiegespräch über den Fortgang der Reformation, während der Narr den Kleriker zum anglikanischen Erzbischof einsetzt. In der zweiten Kapellenszene feiern der Weiße Abt und die Mönche eine Messe, während Taverner Selbstzweifel wegen seiner früheren Leichtgläubigkeit hat. Ein Offizier kommt herein und verschüttet den geweihten Wein, worauf die Mönche hinausgehen, ein (originales) Benedictus von Taverner singend. Die Schlußszene ist ein großes Chortableau, in dem der Weiße Abt zum Scheiterhaufen geführt wird. Taverner wird klar, daß er das Gute in sich zerstört hat. Paul Griffiths
dramatisch, poetisch
Martyn Hill/David Wilson Johnson/BBC Symphony Orchestra/Oliver Knussen
NMC Recordings Ltd
NMC D157