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Lo sposo di tre e marito di nessuna
(The Betrothed of Three and the Husband of None) (1783)Libretto von Filippo Livigni nach Carlo Goldonis "La bottega del caffè" (ital.)
3S,T,3Bar; 2.2.corA.0.1-2.0.0.0-continuo-strings
Abbreviations (PDF)
Anton J. Benjamin / Simrock
Teatro San Samuele, Venice
Company: (WP: Nov 1783, exact date unknown)
Palazzo Ducale, Martina Franca
Davide Livermore, Regisseur
Conductor: Dimitri Jurowski
Company: Orchestra Internazionale d’Italia
Donna LISETTA, Baronesse, Schwester Don Martinos | Sopran |
Don MARTINO, Capitano | Tenor |
Don PISTACCHIO, Baron von Lago Secco | Baritone |
Donna ROSA, Baronesse, Verlobte Don Pistacchios | Sopran |
Don SIMONE, Onkel Don Pistacchios | Bariton |
BETTINA, Staßensängerin | Sopran |
FOLLETTO, Würfelspieler, Freier Bettinas | Bariton |
Diener Don Pistacchios, Donna Lisettas und Donna Rosas, Dorfbewohner, Musikanten |
Ein fürstlicher Palast und seine Umgebung, in der Nähe Neapels
Don Pistacchio, ein junger, wohlhabender Landadliger, soll standesgemäß verheiratet werden. Die Wahl fällt auf die Baronessa Donna Rosa, die ihm willig ein Porträt schicken lässt. Der Überbringer jedoch, Don Martino, ist eine weniger gute Wahl, begehrt er die Baronessa doch selbst. Er vertauscht Donna Rosas Bild mit dem seiner Schwester, Donna Lisetta, die ebenfalls verheiratet werden muss. Die eine Partie, Don Pistacchio und Donna Lisetta, ist bald unter Dach und Fach – jetzt wartet Don Martino nur noch auf Donna Rosa. Ihre Ankunft im Palast von Don Pistacchio und Don Simone führt zu leichten Missverständnissen. Das Desaster, pikant begleitet von einem Komödiantenpaar, endet zunächst mit einer Duellandrohung Don Martinos an Don Pistacchio und schließlich mit der totalen geistigen Verwirrung aller Beteiligten.
Im zweiten Akt werden zwei Advokaten herbeigerufen, um den Knoten zu entwirren. Hinter diesen verbergen sich allerdings nur die verkleideten Don Martino und seine Schwester, was allenfalls dazu führt, dass die beiden Damen abreisen wollen. Im letzten Moment ändern sie ihre Meinung, denn Donna Rosa hat, zum Leidwesen von Don Martino, ein Auge auf Don Simone geworfen, während Donna Lisetta sich mit Don Pistacchio zufrieden gibt. Als das Ganze aus den Fugen zu geraten droht, entschließt man sich, ein (fingiertes) Orakel zu befragen. Die unheilvolle Antwort lautet: Don Pistacchio soll leer ausgehen. Dieser macht sich nichtdestotrotz an die Komödiantin Bettina heran. Der Knoten schürzt sich erneut, und ein Würfelspiel mit überraschendem Ausgang beginnt...
Helen Geyer
Mit Lo Sposo di tre e marito di nessuna gelang Luigi Cherubini ein großer Erfolg, sein erster auf dem Gebiet der Opera Buffa. Uraufgeführt am Teatro di San Samuele in Venedig im Jahre 1783 zeigte Cherubini sein Talent auch auf dem Gebiet der "anderen" Operngattung, jenem der Burleske, komischen Oper, dem dramma giocoso, und er griff dafür auf einen beliebten und satirisch-parodistischen Stoff zurück, nämlich auf Goldonis La bottega del caffè. Dieses burleske Verwechslungs- und Verkleidungsspiel greift intensiv auf die Tradition der italienischen commedia dell’arte zurück, mit dem Schauspielerpaar, den Überlegungen zu den liebestollen älteren Herren, der Parodie auf Pantalone der Advokatenszene etc.
Musikalisch ist diese Oper ein Feuerwerk höchst vergnüglicher, manchmal auch bitterernster Ensembleszenen, die effektvoll instrumentiert sind, wie die großen Kettenfinali, vor allem jenes des ersten Aktes, welches alle Beteiligten letztlich in den Wahnsinn führt mit einer köstlichen Parodie auf brausende Orgelklänge, oder die Ombraszene, die den Spuk einer fingierten Geisterbefragung im 2. Akt vorführt. Daneben stehen hoch virtuose teilweise anrührende Arien, die von den beiden seriagemäßen weiblichen Protagonisten Donna Rosa und Donna Lisetta ein großes Können abfordern. Die männlichen Protagonisten bestreiten das Spektrum des herrlichen Baritonbuffo Don Pistacchio, dem zugleich ein großes schauspielerisches Talent abverlangt wird bis hin zum teilweise sentimental gezeichneten Helden Don Martino (Tenor). In dieser Oper waren ursprünglich Balletti vorgesehen: ein Entreaktballett und ein Schlußballett: diese bleiben heute wie damals dem jeweiligen Einfallsreichtum der Inszenierung vorbehalten.
Helen Geyer
heiter
Festival della Valle d’Itria, Martina Franca 2005 (FP of new edition)
Dynamic CDS 503/1-2
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