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Escorial
(1961)Libretto by Friedrich Petzold after the play by Michel de Ghelderode (G)
S,T,2Bar,silent role; chorus;
1(=picc).1.1.1-1.1.1.0-timp.perc-harp-pft-strings
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Berlin
Company: Unknown
DER KÖNIG | Bariton und Sprechrolle |
Der Narr FOLIAL | Tenor und Sprecher |
DIE KÖNIGIN | Sopran und Sprecherin |
DER MÖNCH | Bariton |
DER HENKER | Stumme Rolle |
Spanien zur Zeit Philipp II.
Grabkammer der spanischen Könige im Escorial – Symbol der Grenzen und Vergänglichkeit der Macht. In bizarren Impressionen vollzieht sich das Schicksal eines Königs, der um der Macht willen Menschen und Gott verraten hat. Sein Gewissen? – Nur noch zerschlissene Fetzen der Angst. Er selber: Automat der Angst. Die Hybris hat den König überrundet – setzt und bestimmt seine Zerstörung. Rest der Verzweiflung: der Narr Folial. Spiegel – Gegenspiegel – Todesspiegel: alles zerfließt, die Figuren verwischen sich. Der Narr ist der König – der König, war er der Narr? ... Jenseits, hinter dem König liegt das verbrannte, gemordete Leben: Mensch für Mensch, Einzelne, Truppen, Völker, Gefolterte – und nun auch: die Königin – die letzte, einsame, menschliche Stimme, die der König verstummen hieß... Wenn die letzte Stimme stirbt – das Tötbare getötet ist, dann kommt endlich die Stunde, wo Lachen und Haß zur Furcht werden.
Friedrich Petzold
dramatisch, tragisch