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Die Schneekönigin
(The Snow Queen) (2016)Libretto von Marius Felix Lange (dt.)
4S,2M,A,3T,Bar,BBar,B; chorus(SSAAT);
2(II=picc).2(II=corA).2(II=bcl).2(II=dbn)-4.2.2.btrbn.1-timp.perc(3):SD/BD/clash cym/susp.cym/tam-t/Chin.gong/glsp/crot/xyl/chimes/tgl/wdbl/whip-harp-cel-strings
Abbreviations (PDF)
Sikorski
Deutsche Oper am Rhein, Duisburg
Johannes Schmid, Regisseur
Conductor: Lukas Beikircher
Company: Duisburger Philharmoniker
SCHNEEKÖNIGIN | hoher Sopran |
GERDA | Sopran |
KAY | Bariton |
BLUMENFRAU | Mezzosopran |
KRÄHE | Charaktertenor |
PRINZ | Tenor |
PRINZESSIN | Sopran |
RÄUBERMÄDCHEN | Mezzosopran |
RENTIER | Bass |
GROSSMUTTER / FINNISCHE LAPPIN | Alt |
DEUBELTROLL | Bass-Bariton |
TÖLPELTROLL | Sopran |
TROTTELTROLL | Tenor |
Der böse Deubeltroll baut den „Spiegel der Kritik“, in dem alles Schöne klein, alles Hässliche aber riesengroß wird. Als die Schüler seiner Trollschule mit dem Spiegel dem Himmel entgegenfliegen, zerbricht er in „tausend Milliarden, Billionen, Trilliarden zersplitterte Splitter von spiegelnden Scherben“. Wen solche Splitter ins Auge und ins Herz treffen, der verliert den Blick für alles Schöne und sieht nur noch das Negative.
So geschieht es auch mit dem jungen Kay. Nachdem er gerade noch mit seiner Freundin Gerda fröhlich im Garten gespielt und ihrer beider Rosen bewundert hat, stößt er sie plötzlich von sich und verspottet sie aufs Ärgste. Im Winter folgt er schließlich der Schneekönigin in ihr Reich. Doch Gerda gibt ihn nicht auf und macht sich auf die Suche nach ihrem Freund. Dabei begegnet sie einer einsamen Blumenfrau, einer altklugen Krähe,
einem verliebten Prinzenpaar, einem selbstbewussten Räubermädchen, einem sentimentalen Rentier und schließlich einer weisen Finnin, die ihr erklären kann, was mit Kay passiert ist. Gerda eilt zum Palast der Schneekönigin und trifft dort endlich auf Kay, den sie durch ihr Mitgefühl und ihre Herzenswärme schließlich erlösen kann. Als die beiden am Ende nach Hause zurückkehren, sind sie „zwei Erwachsene und doch Kinder, Kinder im Herzen“ – wie es am Schluss von Andersens Märchen heißt.
„Wow! So schön, so emotional, so großartig voller Fantasie kann Oper sein. […] Marius Felix Lange […] spielt überlegen mit den Mitteln zeitgenössischer Musik.“ (Armin Kaumanns, Rheinischen Post vom 6. Juli 2016)
„Lange orientiert sich recht genau an der Vorlage und erzählt eine Geschichte von zarter Poesie und feinem Humor ohne plakativen Klamauk und verkrampft naive Betulichkeit. Alles eingehüllt in ein Klangbad von filmreifer Schönheit, angereichert mit dissonanten Akzenten: musikalisch eine gelungene Gratwanderung zwischen romantischer Traumwelt und harter Realität.“ (Pedro Obiera, WAZ vom 25. April 2016)
Es war mir ein Herzensanliegen, beim Schreiben des Librettos und der Musik zu meiner Oper Die Schneekönigin die Vielschichtigkeit des Stoffes, seine Poesie, seine tiefe Symbolik, seinen skurrilen Humor, sein buntes Personal und besonders die anrührende und im Verlauf der Geschichte dramatisch gefährdete Beziehung zwischen Gerda und Kay, uneingeschränkt auf die Opernbühne zu übertragen. Dabei fühlte ich mich verpflichtet, dem meisterhaften Original Hans Christian Andersens so nahe wie möglich verbunden zu bleiben. Im Sinne Andersens richtet sich das Werk an Menschen jeden Alters. (Marius Felix Lange)
poetisch, romantisch