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Jesu Hochzeit
(Jesus’ Wedding) (1978-79)Libretto von Lotte Ingrisch (dt.)
S,2M,T,B; chorus;
2(II=picc).2.2.2-2.2.1.0-timp.perc-elec.gtr-strings
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Theater an der Wien, Wien
Giancarlo del Monaco, Regisseur
Conductor: David Shallon
Company: Theater an der Wien
MARIA | Mezzosopran |
JOSEF | Baß |
MAGDALENA | Mezzosopran |
LAZARUS | Sopran |
ENGEL DES HERRN | Tenor |
Sterbliche, Apostel und Jünger, Evangelisten und Tiere |
"Magdalena, ein Mädchen unserer Tage, definiert es in einer kleinen Vorspielszene so: ‘Gibt es Gott? Wir wissen es nicht. Aber es gibt viele Geschichten von ihm. Eine davon wollen wir spielen. Vielleicht ist sie wahr.’ Das ist nicht die Gläubigkeit, die die Spruchweisheiten des Katechismus nachplappert, eher die eines Hans Küng oder einer Theologie der Befreiung – insofern könnte man Jesu Hochzeit als Mysterienspiel einer nachkonziliaren Zeit bezeichnen."
Heinz Josef Herbort
"Jesu Hochzeit ist eine Mysterienoper, darstellend die Erlösungsgeschichte und Passion. Die heiligen Texte wurden nicht verändert. Der Titel bezieht sich auf Jesu Hochzeit mit dem Tod, der hier – wie im Hebräischen und allen romanischen Sprachen – als Tödin erscheint. Es ist eine chymische Hochzeit, die Vereinigung von Liebe und Tod, die den Menschen aus seiner Endlichkeit erlöst."
Lotte Ingrisch
„Jesu Hochzeit ist gerade heute, in Zeiten globaler Religionskonflikte, ein wichtiges Stück.“ (Jörn Florian Fuchs, Deutschlandradio Kultur, 06.08.2016)
„Genau genommen, lässt sich diese Oper nämlich als illustre Initialzündung der sogenannten Postmoderne begreifen. Jedenfalls ist sie ein lebendiger Beweis für die Möglichkeit, mit den Mitteln von Dur und Moll noch knappe, klare, aber doch im Wortsinn unerhörte Aussagen zu machen. Knallharte Aussagen sogar, die sich in den besten Momenten des Werks geradezu atemberaubend verdichten.“ (Wilhelm Sinkovicz, Die Presse, 08.08.2016)
„Die Wiederaufführung von Jesu Hochzeit ermöglicht endlich den Blick auf die musikalische Qualität des Werks, der im Skandal von 1980 völlig untergegangen war. Wie in seinen anderen Opern versucht Gottfried von Einem auch hier, die Bindung an die Tradition mit der Suche nach Neuem zu verbinden.“ (Thomas Schacher, NZZ, 13.08.2016)
„Bleibt zu hoffen, dass auch andere Bühnen diese moderne Mysterienoper wiederentdecken, als Liebe auf den zweiten Blick.“ (Eckhard Weber, Concerti, 06.08.2016)
dramatisch, poetisch