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Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr
(Poison in the lift) (1858/2012)
Originallibretto von von Hector Crémieux und Ludovic Halévy, adaptiert von Kay Link (dt.)
vln-pft; alternative versions with orchestra or (on request) with salon orchestra;
the work may be performed by professional adult singers or by children/teenagers; a reduced versino for 6-7 singers (instead of 9) is also available
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Bayer Kulturhaus - Erhohlungshaus, Leverkusen
Kay Link, Regisseur
Conductor: Yoshiko Hashimoto
Company: Students of Musikhochschule Köln & soloists
ORPHEUS, Musiklehrer | Lyrischer Tenor |
EURYDIKE, seine Frau | Sopran |
ARISTEUS SCHÄFER, Nachbar der beiden / PLUTO | Lyrischer Tenor |
ÖFFENTLICHE MEINUNG, Hausmeisterin | Alt |
Die Götter-WG: | |
JUPITER, Vater der Götter | Bariton |
JUNO, seine Frau | (Mezzo-)Sopran |
MERKUR, Götterbote | Lyrischer Tenor |
VENUS, Göttin der Liebe | Sopran |
CUPIDO | Sopran |
Ein mehrstöckiges Wohnhaus. Gegenwart
Im Erdgeschoss wohnen der Musiklehrer Orpheus und seine Frau Eurydike, die immer streiten. Orpheus ist ein notorischer Fremdgeher, aber auch Eurydike hat einen Geliebten: Aristeus, der aber niemand geringerer ist als der verkleidete Gott der Unterwelt Pluto.
Turbulent geht es auch in der Götter-WG zu, ganz oben im Penthouse. Dort spielt sich Vater Jupiter, Plutos Bruder, auf wie Gott in Frankreich, und auch er hat so seine Affären. Außerdem beteiligt er sich nicht am Haushalt, der an seiner Familie hängen bleibt, was zu einigem Unmut führt.
Orpheus ist in seiner männlichen Ehre gekränkt, er stellt Aristeus eine tödliche Falle. Aus Versehen erwischt es aber Eurydike. Aristeus verwandelt sich wieder in Pluto und nimmt Eurydike mit in seine Unterwelt. Die Öffentliche Meinung fordert nun von Orpheus, der eigentlich froh ist, Eurydike endlich los zu sein, sie zurückzuholen – so wie es die Mythologie vorschreibt. Aus Angst um seinen Ruf macht sich Orpheus deshalb auf den Weg zu Jupiter.
Der besteht auf der Vorbildfunktion der Götterwelt und begibt sich samt Familie, Orpheus und Öffentlicher Meinung in den Keller, um Eurydike zu suchen, da Pluto ihm gegenüber die Entführung abstreitet. Während alle anderen Party machen, findet Jupiter Eurydike – und verspricht ihr, sie mit zu sich in die Götterwelt zu nehmen. Heimlich wollen sie die Party verlassen, werden aber entdeckt. Jupiter bestimmt nun, dass Orpheus Eurydike mit nach Hause nehmen darf, wenn er sich auf dem Weg nicht nach ihr umdreht, aber er sorgt natürlich dafür, dass Eurydike bleiben muss. Und während sich Eurydike und Juno sowie Pluto und Jupiter in die Haare geraten, übernehmen die Götterkinder die Macht …
"... eine kompakte, kindgerechte und angemessen respektlose Fassung von Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt ... Offenbachs Musik zündet immer noch, auch bei Acht- oder Zehnjährigen, die mit den deutlich schlichteren Kompositionsmustern von Musical oder Pop aufwachsen. Jedenfalls, wenn sie in eine nachvollziehbare Geschichte verpackt und mit zeitgemäßem Humor gewürzt wird. der Stoff ist ohnehin sehr viel älter und in diversen Stilen und Genres verarbeitet worden. Die Welt der antiken Götter mit ihren ausgesprochen menschlichen Zügen gibt immer noch genug für ein modernes Stück her. Kay Link hat sie in eine (fast) ganz normales Mietshaus einziehen lassen ... Ein Lift verbindet die Welten miteinander ... Junge und ältere Zuschauer waren gleichermaßen begeistert, amüsiert und fasziniert vom witzig-spritzingen Spiel und der angenehm vorgetragenen Musik, die ganz selbstverständlich eingeflochten war." (Monika Klein, Rheinische Post, 20.03.2012)
"Oben, im Himmels-Penthouse, drangsaliert Vater Jupiter seine Kinder Merkur, Venus und Cupido mit Hausarbeit – obwohl die doch lieber in Modemagazinen lesen oder Skateboard fahren. Und im Keller der Unterwelt schmeißt Bruder Pluto eine Party nach der andreren und kriegt mit seinem ausschweifenden Lebensstil Eurydike, die Frau des Schrammel-Musikers Orpheus, rum. Soviel Chaos und Verwirrung gefällt natürlich auch Kindern. Und auf einmal spielt es gar keine Rolle mehr, dass diese Operette schon im Jahre 1858 uraufgeführt wurde. Auf einmal ist sie hoch modern und zum sprichwörtlichen Schießen komisch." (Frank Weiffen, Kölner Stadtanzeiger, 13.03.2012)
heiter