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Coraline
(2015-17)Libretto von Rory Mullarkey nach dem Buch von Neil Gaiman; deutsche Übersetzung von Kerstin Schüssler-Bach, französische Übersetzung von Mathilde Tamae-Bouhon (engl., dt., frz.)
2S,3M,T,2Bar
1(=picc,afl).1(=corA).2(I=bcl,II=bcl,Ebcl).1-1.1.1.0-perc(1):drum.set/tom-t/SD/BD(ped)/vib(+bow)/marimba/crots/tgl/wdbl/claves/ratchet/tamb/BD/susp.cym/sizzle.cym/gong/tam-t-pft-harp-strings(1.0.1.2.1)
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
Barbican Theatre, London
Aletta Collins, Regisseur
Conductor: Sian Edwards
Company: The Royal Opera/Britten Sinfonia
Coraline | Sopran |
Mutter / Andermutter | Mezzosopran |
Vater / Andervater | Bariton |
Mister Bobo / Der andere Mister Bobo / Geisterkind 2 | Tenor |
Miss Spink / Die andere Miss Spink | Sopran |
Miss Forcible / Die andere Miss Forcible | Mezzosopran |
Geisterkind 1 | Mezzosopran |
Geisterkind 3 | Bariton |
Die elfjährige Coraline langweilt sich in ihrem neuen Zuhause. Ihre Mutter nörgelt ständig an ihr herum, ihr Vater ist mit seinen Erfindungen beschäftigt. Coraline entdeckt eine Tür, die ins Nichts zu führen scheint. Das will sich Coraline gerne näher anschauen, aber zuerst lernt sie die schrulligen Nachbarn kennen: Mr. Bobo, der verzweifelt versucht, ein undiszipliniertes Mausorchester zu trainieren, und die Schauspielerinnen Ms. Forcible und Ms. Spink, deren beste Bühnenzeiten schon einige Jahre zurückliegen. Als Coralines Vater auch noch Gemüsesuppe auftischt, hat Coraline genug. Sie geht zu der geheimen Tür, öffnet – und steht plötzlich noch einmal in derselben Wohnung. Dort scheint alles wie zuhause, und doch nicht: Ihre Andermutter ist nett zu ihr, ihr Andervater kocht nur leckere Sachen, und beide haben viel Zeit für Coraline. Sie darf sich wünschen, was sie will. Mr. Bobos Mausorchester spielt fantastisch, und die beiden Schauspielerinnen sind wieder jung und schön. Alles könnte perfekt sein – wenn ihre Ander-Eltern nur nicht Knöpfe statt Augen hätten! Allmählich erkennt Coraline, dass ihre Wünsche nur um einen Preis erfüllt werden: Sie muss ihre Augen gegen Knöpfe eintauschen, die die Andermutter ihr selbst aufs Gesicht nähen will. Die Stimmen von Kindern, die schon vor vielen Jahren in die Gewalt der Andermutter gerieten, warnen Coraline. Sie flieht zurück, doch ihre Eltern sind bereits von der Andermutter entführt worden. Coraline geht wieder durch die Tür, um sie zu retten.
Die Andermutter versucht mit allen Tricks, Coralines Seele zu fangen. Das Mädchen trifft die Geisterkinder, die ihr von ihrem traurigen Schicksal erzählen. Sie bietet der Andermutter ein Spiel an, kann sie mit Hilfe der Geisterkinder überlisten und gewinnt Mutter und Vater zurück. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt. Ein Teil der Andermutter hat überlebt – es ist ihre Hand, die nun nach Coraline greift. Mit einer letzten List kann auch die Hand unschädlich gemacht werden. Endlich ist alles ist wie früher! Und doch nicht: Coraline gefällt ihr altes Leben nun viel besser als vorher. Sie weiß, dass sie ihre Eltern wirklich liebt und dass sie viele Hindernisse besiegen kann.
"Die gruselige Adaption von Neil Gaimans Buch wird Kinder für die Oper gewinnen … Die Szene, in der die Andermutter Spritzen und Operationsnadeln anschleppt, um Coraline Knöpfe auf die Augen anzunähen, hat mich vor Spannung in den Sitz gepresst … Die Kinder im Zuschauerraum waren begeistert, und wenn Coraline neue Hörer für die Oper erschließt, hat sie mehr als ihren Zweck erfüllt."
Tim Ashley, The Guardian
"Eine dunkle, witzige Kammeroper … Mark Anthony Turnage schlägt einen unsentimentalen, lakonischen Ton an, der viel Raum für die Geschichte lässt … Rory Mullarkeys zum Teil gereimtes Libretto ist lustig und geht sowohl auf Coralines präpubertäre schlechte Laune ein als auch auf den gruseligen Teil … Eine clevere, dunkle Komödie über das Ende der Kindheit mit ein paar eingestreuten guten Schockern."
Andrzej Lukowski, Time Out
dramatisch