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Eine Einführung in die Musik André Jolivets von Lucie Kayas

Schon in Frühesten Jugendjahren war für André Jolivet seine Musik Ausdruck einer uneingeschränkten Bejahung von Nonkonformismus. "Eine Einstellung, die ich um keinen Preis aufgeben werde, und die es mir in Zukunft vielleicht erlauben wird in einer gleichwohl unabhängigen, aber wie ich hoffe noch perfekteren Form, die neuen Klangbeziehungen auszudrüken, von deren Existenz ich weiß und deren Geburt ich erahne.” (André Jolivet, 1933).

Festzustellen ist, daß André Jolivet während seines ganzen Lebens dieser Devise treu blieb, und dies durch die besondere Vielfalt von über zweihundert Werken mit Brio belegt. Eine weitere Überzeugung begleitet sein musikalisches Schaffen von Mana (1935) bis La Flèche du temps (1974): "der Musik soll ihr ursprünglicher, antiker Sinn aus der Zeit zurückgeben, als sie noch magischer und beschwörender Ausdruck der Religiosität von Stammesverbänden war". Sicher, Jolivet fühlte sich keiner Schule angehörig, aber er spürt die Notwendigkeit eine Musik zu schaffen, die jeden angeht. Darin liegt seine Botschaft, in der sich Humanismus und Universalismus vereinigen.

Kreativ war er in jedem musikalischen Genre, und sein Werk reicht von Soloinstrumentalstüken über alle möglichen musikalischen Formen wie Kammermusik, Melodie, Konzert, Symphonie, Kantate, Oratorium, Bühnen- und Werbemusik bis him zur Oper (auch wenn Bogomilè ou le Lieutenant perdu unvollendet geblieben sind). Sagen könnte man auch, daß er die Stilrichtungen vervielfachte indem er sie in verschiedenen Werken nebeneinanderstellte oder indem er innerbalb eines gleichen Stückes eine Synthese herbeiführte. Seine Inspiration bezog er sowohl aus den Ursprüngen traditioneller nicht europäischer Musik als auch aus dem Jazz, der Zwölftonmusik, einem gewissen klassischen Stil, Elektroinstrumenten und dies immer mit dem gleichen Bestreben: der Musik sollte eine universelle Dimension verliehen werden. In diesem Sinne ist sein Werk ein wichtiges Zeugnis für die französische Musikgeschichte des 20 Jahrhunderts.

Lucie Kayas

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