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Bereits im Alter von fünf Jahren erhielt Aziza Sadikova ihren ersten Klavier- und Kompositionsunterricht an der Spezial-Musikschule für Hochbegabte in ihrer Heimatstadt Taschkent, Usbekistan. Später studierte sie Komposition am Staatlichen Konservatorium Taschkent in der Klasse von Dmitri Yanov-Yanovsky und setzte in weiterer Folge ihre Studien am Royal Birmingham Conservatoire, England (Bachelor of Music) sowie am Trinity College in London (Master of Music) fort. Sadikova erkundet verschiedenste Bereiche der Neuen Musik: vom Experimentieren mit unkonventionellen Instrumentaltechniken bis zur Verwendung von komplexen Struktur- und Rhythmuskomponenten – etwa in Ein Brief, 1921, Prag für Klavier vierhändig, Video und Schreibmaschine (2012), Silberklang für Sopran und Kammerensemble (2016) oder der Kammeroper Alles über Sally (2015). Ihr Schaffen wird aber auch beeinflusst von der Emotionalität der Musik der Romantik (Untitled für Chor und Orchester sowie Konzert für Violoncello und Orchester, beide 2016) und macht Anleihen bei Texturen im Stil des Neobarock (Variation für Klavierquartett, 2011, oder Kadenzen zu Cellokonzerten von C. P. E. Bach).

Sie arbeitete mit Musiker*innen aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Polen, Italien und Japan zusammen. Ihre Musik wurde unter anderem auf folgenden Festivals aufgeführt: BBC Proms, Bachfest Leipzig, Wien Modern, Philharmonische Akademie-Konzerte Hamburg, Young Euro Classic, Kasseler Musiktage, Audi Vorsprung-Festival, Aspekte Salzburg, Randspiele, Klangwerkstatt Berlin, Nuova Musica Treviso, Uckermärkische Musikwochen, Sound Source Festival, Southbank Festival London, Theaterformen Braunschweig, Klangzeit Festival Münster, Festival „reMusik“ St. Petersburg. Dirigenten ihrer Musik sind Persönlichkeiten wie Kent Nagano, Omer Meir Wellber, Jonathan Stockhammer, Joolz Gale, Elias Grandy, Rüdiger Bohn, Manuel Nawri, Miguel Pérez Iñesta, Jonas Janulevicius, Johannes X. Schachtner und David Robert Coleman. Sie arbeitete mit den Autoren Arno Geiger und Jens Schroth zusammen und komponierte für Simone Rubino (Percussion), Julian Steckel und Konstantin Manaev (Violoncello), Yury Revich und Thomas Gould (Violine) oder Natalia Pschenitschnikowa (Gesang).

Außerdem arbeitete Aziza Sadikova mit zahlreichen Ensembles und Orchestern in Deutschland, darunter Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die Kammerakademie Potsdam, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, Mitglieder des Ensembles der Staatsoper Unter den Linden, die Junge Deutsche Philharmonie, das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg, die Berliner Camerata oder das ensemble unitedberlin. Weitere Zusammenarbeiten führten sie unter anderem zum VMU Chamber Orchestra nach Litauen, zum Swedish Radio Symphony Orchestra, zum BBC Philharmonic und zur Britten Sinfonia (Großbritannien), zum Ensemble Nostri Temporis (Ukraine) und zum Moscow Contemporary Ensemble.

Unter Sadikovas Kompositionsaufträgen finden sich unter anderem das Orchesterwerk Marionetten für die BBC Proms (2020), die Oper Alles über Sally für das Ensemble Quillo in Zusammenarbeit mit dem damaligen Dramaturgen der Staatsoper Unter den Linden, Jens Schroth, und dem Schauspieler Patrick Wengenroth (Schaubühne Berlin, 2015) sowie die Kinderoper Sterntaler (2014). Für die Berliner Camerata schuf sie Kadenzen für die CD „Der Bach“ beim Label ClassicClips (2014); vom Zafraan Ensemble (Berlin) erhielt sie den Auftrag für Stimme im Schatten (2013). Im Rahmen ihres Kafka-Projektes komponierte sie Duos und Quartette für die Berliner Konzertreihe „Unerhörte Musik“. Im Auftrag des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter Generalmusikdirektor Kent Nagano entstand das Werk Silberklang auf einen Text von Kurt Schwitters (2016).

Im Jahr 2017 hob Julian Steckel das Cellokonzert von Aziza Sadikova mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg unter der Leitung von Elias Grandy aus der Taufe. 2019 wurde das Schlagzeugkonzert Lichtscherben mit dem Solisten Simone Rubino und dem SWR Symphonieorchester unter Joseph Bastian uraufgeführt. Im gleichen Jahr entstand im Auftrag des Gewandhausorchesters Leipzig ein kompositorischer Beitrag zu Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge; ebenso für einen Liederabend „Beethoven–Sadikova“ der Elbphilharmonie Hamburg sowie ein experimentelles Opernprojekt zum Ring des Nibelungen in chinesisch-deutscher Kooperation und in Zusammenarbeit mit der Berliner Regisseurin Anna Peschke.

Aziza Sadikovas Werke wurden unter anderem in der Berliner Philharmonie, im Konzerthaus Berlin, in den Uferstudios Berlin, im Radialsystem Berlin, in der Elbphilharmonie und der Laeiszhalle Hamburg, im Staatstheater Ingolstadt, in der Stadthalle Heidelberg, in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, im Theater Münster, in der Liederhalle in Stuttgart, in der Thomaskirche Leipzig, bei den BBC Proms, im Southbank Centre London, im Pit Theatre des Londoner Barbican Centres, im Meyerhold-Zentrum Moskau, in der Philharmonie in Kaunas und in der Berwaldhalle Stockholm gespielt. Ihre Musik wurde auf BBC Radio 3, Deutschlandfunk Kultur, MDR KULTUR, rbbKultur und im Moskauer TV-Kulturkanal vorgestellt. BBC World Service stellte sie in der TV-Dokumentation „100 Women“ vor.

Aziza Sadikova besuchte Kompositionsworkshops und Meisterkurse bei Johannes Schöllhorn, Friedrich Goldmann, Mark Pekarsky, Gija Kantscheli, Dmitri Smirnow, Jelena Firssowa, Frangis Ali-Sade, Gerard McBurney, Simon McBurney, Joel Bons, Walter Zimmermann, Frederik Rzewski oder Klaus Huber. Ihre Arbeit wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Kunstförderpreis des Brandenburgischen Kultusministeriums und mit dem Europäischen Komponistenpreis.

Diese Biographie kann kostenfrei in Programmheften mit dem folgenden Nachweis abgedruckt werden: Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Boosey & Hawkes | Sikorski

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