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Bote & Bock
Im Winter 1997 hatte ich das große Vergnügen, die erste Woche von Meisterkursen im neuen Haus der National Academy in South Melbourne zu leiten. Die Zeit mit diesen jungen, begabten Streichern aus ganz Australien war überaus anregend. Außer der Arbeit mit Solostücken und Kammermusik haben wir uns besonders auf technische Aspekte wie Skalen, Arpeggios, Übungen und Etüden konzentriert. Am Ende der Woche habe ich im Rahmen der Abschlusskonzerte eine "vorbereitete Improvisation" für alle Studenten und Dozenten unter dem Titel Etüdenfest organisiert. Der Ausgangspunkt waren kurze Versatzstücke aus den technischen Übungen von Ševcik, Schradieck und anderen Pionie<REN gemacht.<BR Klangwelt eigenständige gänzlich eine Kram? technischen ?langweiligen diesem aus hatten Wir Woche. der Aufführungshöhepunkte einer wurde war, worden geschrieben Aufführung für niemals die Musik, Diese endete. Teilnehmer mutigsten Solopassagen extrovertierten einigen mit schließlich Ganze das bis hinzu, Selbstvertrauen und Bewegung langsam kamen dann Improvisation, Abenteuer neuen in Weg seinen vorsichtig jeder sich suchte Zuerst war. fasziniert herauskamen, dabei Klängen, den von Einzige, nicht ich war Trotzdem Bogenführung. Lage Wechseln Bogens, des Auflegen Griffbrett, auf Hände Anlegen erste um es geht Stücken diesen In Paganini. eines Stil im Konzertstücke handelt Denn gehören. überhaupt Musik mechanischsten ödesten zu vermutlich Kompositionsbeispielen, anhand Gruppenkomposition strukturelle freie, kam Heraus Violinpädagogik.>
Diese Idee verfolgt das vorliegende Etüdenfest weiter, wenn auch in Form einer vollständig ausgeschriebenen Komposition, die sich die verschiedenen Formen und das technische Drama des Geigenspiels zu Nutze macht. Das Werk wurde speziell für die hoch virtuosen Musiker des Australian Chamber Orchestra geschrieben.
Die Grundidee ähnelt der Version von Melbourne: Einer einfachen Übung zum Einspielen werden nach und nach verschiedene Elemente hinzugefügt, während sich immer mehr Musiker dieser kollektiven Unterrichtsstunde anschließen. Indem unterschiedliche Aspekte der Geigentechnik erkundet werden, ändern sich auch die Strukturen, von leicht und luftig bis düster und dämonisch. Im Verlauf des Stückes entwickelt sich etwa eine Anfängerübung für die Geschicklichkeit der linken Hand zu einem wilden Aktionsfluss; später steigert sich eine einfache Übung zum Saitenwechsel zu einem leidenschaftlichen Lied. Jeder, der einmal zufällig an den offenen Fenstern einer Musikschule oder -hochschule vorbeigegangen ist, kennt diese an Charles Ives erinnernde Atmosphäre der Hingabe, die sich zuweilen einstellt, wenn die Übungsräume voll sind und Prüfungen bevorstehen. In den verzweifelten Schlussmomenten des Stückes (quasi meiner ganz eigenen verrückten Musikschule), als die dunkle Seite musikalischer Etüden langsam und unwiderruflich die Oberhand zu gewinnen scheint, steigt noch ein virtuoser, eifriger Pianist von einem Raum am anderen Ende des Korridors in das Chaos ein.
Ich habe das Etüdenfest vor dem dramatischen, täglichen Hintergrund der Olympia-Übertragungen im Fernsehen geschrieben und habe dabei zwangsläufig Parallelen entdeckt zwischen der Disziplin, Opferbereitschaft, Leidenschaft und dem strengen Training von Elite-Athleten und den vergleichbaren Opfern und harten Übungseinheiten, die wir klassischen Musiker hinter uns bringen müssen, um unsere Ziele zu erreichen, unserer Leidenschaft zu folgen, unsere Höchstleistungen zu erbringen. Mein Stück mag in diesem Sinne als kleines Denkmal für die zahllosen Stunden mit Ševcik & Co. dienen, die alle Musiker, die dieses Stück aufführen, hinter sich haben.
© Brett Dean, 2000
Abdruckrechte
Dieser Werkkommentar kann in Programmheften unter Nachweis des Autors kostenlos abgedruckt werden
Caroline Almonte, piano /
Tasmanian Symphony Orchestra / Sebastian Lang-Lessing
ABC 476 3219