Bote & Bock
Als ich Philipp kennenlernte, war er dreieinhalb Jahre alt. Nie wieder habe ich solche Klänge und Geräusche in Geschichtengehört. Er konnte sie vor allem auf/an einem stillen Ort hervorbringen.
Monsterzwerge, Hexriesen, Mörderzischfeen, Fichtenkienzauberer, Rennritter, Goldprinzufos, Grenzbillreiter und Königspiloten.
Uhujungen auf Schlangenpferde, Prinzessinnentieger neben Giraffenwölfen, Säbelzahnadler und Walhaidrachen kämpften mit sowie gegeneinander, für und um etwas... genauer gesagt: um alles oder nichts.
Begegneten sich auf Gebirgsengpässen und in Wolkenschwindelschluchten, im uralthohen Baumwipfelgrün unserer Parke und in Graudunkeleistälern ferner Galaxien.
Tauchend im Seeschlammgeschilfstein und in Regenknochwüsten, tanzend auf Orkanwimpern, liegend inmitten leuchtend, duftender Strohnektarhimmelsblüten...
Unvorstellbare, atemberaubende Gleichzeitigkeit und fliehende Wechsel der polymonophonen Räuschflechte aus Nicht(w)orten, Herkunft und Heimat.
BrüllSäuselHauchKnirschend.
Brutal – Zeitengleich – Fragil.
Eine Klarheit und Einheit von Klängen, Inhalten und Bewegungen, wie sie im Verlauf des Älterwerdens nur immer mehr entfremdet wird, "vom Land das unsre Sprache spricht..."
Helmut Oehring
Uwe Dierksen, trombone
col legno WWE 1CD 20056
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