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Scoring

3(II,III=picc).2.0.3(III=dbn)-4.2.2.1-timp.perc(3):I=4susp.cym/4tom-t/4wdbl/tabor(or lg SD)/2tgl(sm,lg)/ratchet; II=4tom-t/t.bells/BD/SD/tam-t/glsp/whip/susp.cym; III=4susp.cym/crot/tamb/5tom-t-harp-pft(=cel)-strings(min.12.10.8.6.5)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
29/09/1995
Concert Hall, Brisbane
Paul Dean, clarinet / Queensland Symphony Orchestra / Markus Stenz
Composer's Notes

Die Idee, ein Klarinettenkonzert zu schreiben, kam vor zwei Jahren auf, als ich Trios mit dem Pianisten Stephen Emmerson und meinem Bruder Paul aufführte und einspielte. Es sollte eigentlich ein Doppelkonzert werden, um zusammen mit dem Doppelkonzert von Bruch aufgeführt zu werden, hat sich aber dann immer mehr zu einem Solokonzert für Klarinette entwickelt, begleitet von einem recht Orchester.

Der Ariel aus dem Titel hat nichts mit dem Shakespeare’schen zu tun, sondern bezieht sich auf eine junge Amerikanerin, Ariel Glaser, die 1988 im Alter von sieben Jahren an AIDS gestorben ist. Ariels Mutter hatte sich den Virus 1981 in einer späten Phase ihrer Schwangerschaft zugezogen, als auf Grund eines Notfalls eine Bluttransfusion durchgeführt werden musste. Elisabeth Glaser, die Frau des bekannten Schauspielers und Regisseurs Paul Michael Glaser, ging mit der tragischen Geschichte ihrer Familie kurz nach Ariels Tod an die Öffentlichkeit. Sie arbeitete aktiv bei AIDS-Kampagnen mit und half zu einer Zeit, als das Thema alles andere als selbstverständlich war, ein Bewusstsein für die sozialen Folgen der Krankheit in der Öffentlichkeit und der Regierung zu schaffen. Obgleich Ariel’s Music keine ausgesprochen "programmatischen" Elemente hat, ehrt das Stück diese heroische Frau, die vor ihrem eigenen tragischen Tod durch AIDS im Dezember 1994 mehr als 30 Millionen Dollar für pädiatrische AIDS-Forschung gesammelt hat.

Das Werk besteht aus zwei kontrastierenden Sätzen, die von gemeinsamen Motiven zusammengehalten werden. Zu Beginn des ersten Satzes (Elegy) breitet sich ein feines Gebilde, das zunächst in den Geigen und Becken zu hören ist, in der gesamten Streicherriege aus, während die Soloklarinette das sprechendste aller Motive im Werk einführt, einen zarten, sehnsüchtigen Sprung einer großen None. Diese Äußerung, zunächst kaum hörbar, sammelt auf ihrem Weg andere Ideen ein und weckt dabei immer größere Teile des Orchesters auf, bis die Klarinette schließlich darum kämpfen muss, dass ihr Lied gehört wird. Kurz vor dem ersten Höhepunkt des Stückes scheint die Solostimme den Kampf zu verlieren und wird tatsächlich verschluckt. Da wird der Klarinette durch eine unerwartete Veränderung im musikalischen Gefüge neues Leben eingehaucht. Das folgende Wechselspiel zwischen Solist und Flöten, Harfe, Klavier und Celesta zieht sich durch verschiedene scherzoartige Momente, bis jedoch das langsame Abwärtsgleiten der Streicher unausweichlich zu dem fernen, klagenden Charakter der Eröffnung zurückführt.

Zu Beginn des zweiten Satzes wird neue Energie gesammelt. Die Blechbläser kündigen das punktierte rhythmische Motto an, das schon im ersten Satz kurz zu hören war. Dieses Mal treibt es das Geschehen im folgenden Todestanz voran. Der Solist verkörpert eine ängstliche Gestalt und versucht immerfort mit den anderen Solostimmen im Orchester (etwa Klavier, Bratsche, Oboe, Flöten) einen Dialog herzustellen. Der Satztitel Circumstances versucht zu zeigen, wie diese von Natur aus einsame Gestalt auf die verschiedenen Situationen reagiert, die sie erlebt: mal aufgewühlt und ruhelos, dann plötzlich empfindsam und auf gewisse Weise verletzt, verzweifelt und ärgerlich, sogar trotzig. Auf dem Höhepunkt zwingt das rhythmische Motto, jetzt als zerrissener, aggressiver Tutti-Ausruf, den Solisten zu einem letzten, leidenschaftlichen Aufschrei in Gestalt einer hohen, abstürzenden Kadenz gegen das wiederholte Peitschen des Orchesters. Nun, da alle Energie verbraucht und die Schlacht anscheinend verloren ist, stellt sich die elegische Atmosphäre des ersten Satzes wieder ein; das Stück verebbt langsam und verschwindet leise wiegend in der Ferne.

© Brett Dean, August 1995


Abdruckrechte
Dieser Werkkommentar kann in Programmheften unter Nachweis des Autors kostenlos abgedruckt werden

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Paul Dean / Melbourne Symphony Orchestra / Markus Stenz
ABC 476 160-6

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