cl.bn-trbn-perc(1):BD/tam-t(lg)/glsp/crot/rattle/anvil ad lib.(G#)-harp-pft-vla or vln.vla.vlc
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Die Erstfassung der Kammersinfonie entstand 1985 noch während Glanerts Studiums bei Hans Werner Henze in Köln. Die sehr intensive Beschäftigung mit der Frage, ob antithetisches Denken noch heute eine große Rolle in der Musik spielen kann, ob die Sonatenform noch zum Transport heutiger Ideen und Klänge taugt, hat bei Glanert zur Komposition der Kammersinfonie geführt.
In ihr erscheint ein Sonatensatz in vier Sätze unterteilt: Exposition, zwei Durchführungen, veränderte Reprise. Über dieser Form liegt aber eine Geschichte in vier Kapiteln; in ihr erscheinen These und Antithese als treibende Kräfte einer imaginären Handlung.
Dem vierten Satz wurde strukturell und gedanklich ein Text des elisabethanischen Dichters John Donne unterlegt. Musikalisch vollzieht sich eine Synthese der beiden bisher auseinanderstrebenden Elemente, es beginnt ein Gesang, der Ziel und Ergebnis des Vorhergegangenen ist und die Kammersinfonie in Ruhe und Weite öffnet.
Thomas Tangler