Die Schatzinsel
(The Treasure Island/La isla del tesoro) (2011)2S,2M,3T,3Bar,BBar,B; male chorus (with soli);
1(=picc).1(=corA).2(I=bcl).1(=dbn)-0.2.1.0-timp(1).perc(2)-accordion-strings(3.2.2.3.2)
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
"Frowin hat den Roman zum Dreiakter umgearbeitet und dabei um einige Frauenrollen bereichert. Aus dem Landadligen, der die Schatzsuche finanziert, wurde eine abenteuerlustige Baronin mit zwei kecken Nichten, was auch eine Liebesgeschichte zwischen Jim und einem der beiden Mädchen ermöglicht. Schwemmer hat dafür eine süffige, theatergerechte Musik für ein Kammerorchester mit reich besetztem Schlagzeug geschrieben. Er findet weit ausschwingende Melodiebögen für die Sehnsucht der Figuren nach Freiheit und Abenteuer, aber auch Chiffren für das Unheimliche, Gefährliche. Ein Akkordeon und fiedelnde Geigen begleiten die Lieder der Piraten; ein großes Trinkensemble hat den Schmiss einer Musical-Nummer. Kurze Ariosi und Duette fügen sich organisch in die durchkomponierten Dialoge." (Alfred Ziltener, Opernwelt 01/2013)
Schwemmers Musik stellt sich in den Dienst der Geschichte und des Worts: Stark an einer Klangfarben-Dramaturgie orientiert, untermalt sie das Geschehen und führt gerade in den stillen Momenten mit Flageoletts der Streicher und Windgeräuschen der Bläser zu beklemmenden Stimmungsbildern ... Das junge Publikum wird weder mit süßen Niedlichkeiten gegängelt noch mit Zeigfinger belehrt. (Michelle Ziegler, Neue Zürcher Zeitung, 19.11.2012)
Der Komponist bedient sich gegenwärtiger, moderner Opernmusik, die sperrige Harmonien und Klänge wie schrille Farben einschließt, das Libretto folgt dem Roman in großen Zügen, aber frei von historischer Patina ... Im dritten Akt, wo die Jagd nach dem Schatz gleichsam im Wettkampf der Mannschaften erfolgt, entsteht fiebrige Spannung, treibt musikalische Motorik den Puls an, wird die sängerische Deklamation zum selbstverständlichen Ausdruck. Und so läßt sich sagen, daß Kinder mit dieser "Schatzinsel" Operntheater von seiner faszinierenden, packenden und kunstvollen Seite erleben. Schön, daß dafür kein Aufwand gescheut wird, das große Haus zur Verfügung steht, ein zwar kammermusikalisch besetztes, aber voll gefordertes Orchester. (Herbert Büttiker, Der Landbote, 19.11.2012)