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Music Text

Texte und Auszüge aus "Des Knaben Wunderhorn", Georg Philipp Schmidt von Lübeck, Georg Büchner, Wera Küchenmeister, Schüler der Hutten-Gesamtschule Frankfurt (Oder)

Scoring

3(3=picc).2.corA.2.bcl.2.dbn-4.3.2.btrbn.1-perc(3)-timp-harp-pft/synth/cel(1player)-strings(16.12.10.8.6)-live electronic-tape

Abbreviations (PDF)

Publisher

B&B

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.
Uraufführung
24/06/2009
Kleist Forum, Frankfurt (Oder)
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt / Howard Griffiths
Programme Note

DAS LEBEN NUR EIN TRAUM?
FRAGEN ANS LEBEN IN HELMUT OEHRINGS KANTATE LIEBE. HEIMAT. TOD?

Was ist das Leben, ist euer Leben nur ein Traum / oder gar schon ein Albtraum? fragt der Schüler Philip Mateja in seinem Gedicht Der Traum. Fragt uns und das Leben, das auf ihn wartet, nach dem bevorstehenden Abitur. Das Leben als Erwachsener – mit all seinen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, seinen Verlockungen und Bedrohungen, Wegen und Irrwegen.

Der Traum bildet – mit Philips Werthers Lied und Kleine Hände seiner Mitschülerin Jennifer Kirchner – das Zentrum des Librettos von Helmut Oehrings Kantate LIEBE. HEIMAT. TOD? Es verwebt Schülergedichte mit anderen (Lied-)Texten, die auf ähnliche Weise jene Fragen stellen, mit denen sich junge Erwachsene konfrontiert sahen und sehen: Woher komme ich, wo stehe ich, wohin gehe ich? Wer begleitet mich? Was bestimmt mich, was bestimme ich selbst? Wie lebe ich, wie sterbe ich?

Unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn sammelten vor 200 Jahren zwei junge Romantiker – Clemens Brentano und Achim von Arnim – alte und neue Liebes-, Soldaten- Wander- und Kinderlieder, die um die „ewigen“ Fragen von Liebe, Heimat und Tod kreisen. Viele dieser Texte wurden bis heute vertont, von Komponisten wie Johannes Brahms oder Gustav Mahler. Helmut Oehring knüpft mit seiner Kantate an diese zwei Vorbilder an: An Mahler und dessen chorsymphonischen Collagen, die das Alltagsleben und die musikalisch-literarische Tradition facettenreich zitieren. Und an Brahms, vor allem an dessen Chorwerke: Drei seiner Vertonungen aus Des Knaben Wunderhorn hat Oehring in LIEBE. HEIMAT. TOD? arrangiert und verzahnt mit seiner eigenen Klangsprache und weiteren Lied- und Textzitaten: von Georg Büchner, Franz Schubert und Georg Philipp Schmidt von Lübeck sowie Kurt Schwaen und Wera Küchenmeister.

Die Gedichte von Jennifer und Philip werden in der heutigen Aufführung der Kantate nicht nur live gesprochen, sondern treten auch in den drei Hörspiel-Inseln in Erscheinung, die der Sounddesigner Torsten Ottersberg gemeinsam mit Schülern produziert hat: In einer Projektwoche im Januar haben sie sich in verschiedenen Workshop-Gruppen sowohl mit den Gedanken ihrer Mitschüler kreativ auseinandergesetzt und sie in den Soundcollagen interpretiert, wie auch mit Libretto und Komposition. Oehring hat in seiner Partitur Freiräume konzipiert für die Hörspiel-Inseln – und für Live-Musikpassagen der Trommelgruppe um Musiklehrerin Marga Dally: In Proben und Konzert musizieren die SchülerInnen gemeinsam mit den Profis vom Brandenburgischen Staatsorchester. Zudem bietet Oehrings multimediale Kantate den Schülern aus dem Kunstkurs vom Geertje Rachow die Möglichkeit, sich auf visuellem Wege zu den Themen und Klängen des Werkes zu äußern und live mitzugestalten: In den vergangenen Monaten entstanden Zeichnungen, Collagen, Installationen und Fotos, die nicht nur in der begleitenden Ausstellung zu bewundern sind, sondern auch in den Live-Video-Zuspielen während der Uraufführung.

Was ist ein Traum, ist es Freiheit oder ein Käfig, / was du dort siehst, ist es wirklich oder nur Fantasie? Philips Fragen stehen heute im gemeinsam gestalteten Klang- und Bildraum von LIEBE. HEIMAT. TOD? Er stellt sie sich selbst, seiner Familie, seinen Freunden, seinen Mitschülern, uns allen. Die Antworten warten – da draußen, im Leben, das auf uns wartet – auf jeden einzelnen von uns und auf uns alle zusammen.
Stefanie Wördemann

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