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Publisher

Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
12/06/2008
Philharmonie, Alfried Krupp Saal, Essen
Anthony Spiri, piano / Minguet Quartett
Composer's Notes

Es gibt eine ungeschriebene Regel, die besagt, dass der Künstler seine Kunst strikt vom Privaten trennen sollte. Hätte Alban Berg diese Regel durchgängig befolgt, wäre die „Lyrische Suite“ für Streichquartett nicht entstanden. Hier verzahnte er unverschlüsselt nicht nur die Tonbuchstaben seines eigenen Namens mit denen seiner heimlichen Geliebten Hanna Fuchs, sondern er zeichnete in den sechs Sätzen dieses Werkes – wie die Alban Berg-Exegese herausgefunden hat – persönliche Charakterzüge nach und rückte das Ganze schließlich durch ein Tristan-Zitat unmissverständlich in Todes(sehnsuchts)nähe.

In meinem Klavierquintett Zwiegestalt spiegeln sich Erlebenssphären wider, die in ihrer Ambivalenz meine Empfindungen während der Komposition des Werkes tief greifend bestimmt haben: Die immer noch von Trauer geprägten Erinnerungen an meine im Januar 2006 verstorbene erste Ehefrau und die neue Zuversicht verheißende Begegnung mit meiner damaligen neuen Lebensgefährtin. Die in den Vornamen der beiden enthaltenen Tonbuchstaben spielen sowohl tonsymbolisch/strukturell als auch hinsichtlich der mit ihnen verbundenen Ausdruckscharaktere eine tragende Rolle. Ungeachtet dieses autobiographischen Hintergrunds ist Zwiegestalt als absolute Musik zu verstehen, so wie es im eingangs erwähnten Streichquartett von Alban Berg der Fall ist.

Die fünf Sätze von Zwiegestalt tragen folgende Bezeichnungen:
1. Energico e deciso
2. Andante triste
3. Capriccioso
4. Tranquillo misterioso e dolce
5. Agitato

Zwiegestalt entstand im Jahre 2007 im Auftrag der Philharmonie der Stadt Essen.

Köln, im Januar 2014
© York Höller

Press Quotes

"Höller hat hier ein reifes Werk vorgelegt, ansprechend, handwerklich sehr gut gemacht und mit seinen Anklängen an die Gattungstradition – man denke an die entsprechenden Werke von Schumann und Brahms – für den Rahmen eines Kammerkonzertes gerade recht. In besonderem Maße bezeichnend für die fünfsätzige, in dramaturgischer Hinsicht und formalen Proportionen höchst gelungene Komposition ist das wohl überlegte Gleichgewicht zwischen Ausdruck und konstruktivem Denken – letzteres untrennbar mit privaten Anlässen verschränkt, die über zwei aus Namen generierte Tonreihen zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung geworden sind." (Stefan Drees, klassik.com, 12.06.2008)

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