Kápote
(2006)Sikorski
„‘Musik muss so durchsichtig sein, dass man bis zu ihrem Grund schauen kann und dass ein Gedicht durch sie hindurchschimmern könnte.‘ Diese bemerkenswerte Äußerung stammt von dem Komponisten Valentin Silvestrov, der in seinem Schaffen recht oft von großer Poesie Gebrauch macht. Im Unterschied zu meinem Freund wende ich mich äußerst selten der Poesie zu, obwohl, dies will ich nicht verhehlen, ich schon das starke Verlangen habe, eine ähnliche Klarheit in der Musik zu erreichen.
Ohne mir ein Urteil anmaßen zu wollen, bin ich dennoch der Meinung, dass in ‚Kapote‘ zuweilen Passagen vorkommen, in denen, wie mir scheint, der Versuch, den Grund sichtbar zumachen, deutlich spürbar wird. Wenn dies aber so ist, dann hat der großartige griechische Akkordeonist Christos Zerbinos einen nicht hoch genug einzuschätzenden Anteil daran, zumal er es war, der die Anregung zu diesem Werk gegeben hat.“ (Gija Kantscheli / Übersetzung: Hans-Ulrich Duffek)