The Fiery Angel
op. 37 (1919-23, rev.1926-7)Libretto vom Komponisten nach der Erzählung von Waleri Brjussow (russ., engl., frz., dt., ital.)
Major roles: dramS,Bar; minor roles: 2M,3T,Bar,B;
small roles: M,T,3B; chorus;
3(II,III=picc).2.corA.2.bcl.3(III=dbn)-4.3.3.1-timp.perc:BD/cyms/t.mil/tam-t/cast/tamb/tgl/bell(off stage)-2harp-strings
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Boosey & Hawkes
Der feurige Engel, der Prokofjew in den 20er Jahren beschäftigte, verbindet Aspekte des Spielers und der Liebe zu den drei Orangen, insbesondere die Themen der Besessenheit bzw. Magie, spielt jedoch vorwiegend in einer finstereren Welt, aufgeladen von einer Erotik, die an Skrjabin denken läßt. Diese "schwarze" Atmosphäre, ungewöhnlich für Prokofjew, entsprang teilweise seinem Interesse an den kabbalistischen Wissenschaften - eine Faszination, die er mit vielen Mitgliedern der Bewegung des russischen Symbolismus teilte. Dessen zentrale Figur, Walerij Brjussow, schrieb den Roman, auf dessen Grundlage der Feurige Engel entstand. Das treibende Moment in dem Stück ist die psychologische Zweideutigkeit von Renata, die entweder als reine Unschuld oder als dämonische Verführerin erscheint. Ihre wahre Natur bleibt absichtlich ungeklärt, selbst in der Schlußszene im Kloster, als sie wegen Hexerei zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird. Die Rolle der Renata ist stimmlich und darstellerisch anspruchsvoll und hat führende dramatische Soprane angezogen, darunter in jüngster Zeit Galina Gortschakowa. Prokofjews Orchestersatz im Feurigen Engel ist der modernste von allen seinen Opern. Der Komponist verwendete gründlichste Aufmerksamkeit auf die koloristische Realisierung der fieberhaften Intensität des Dramas, ob hysterisch, leidenschaftlich oder visionär.
Galina Gorchakova/Sergei Leiferkus/Vladimir Ognovenko/Kirov Opera/Valery Gergiev
Philips 446 078-2 (2 CDs)