2 marimbas and 2 vibraphones
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Boosey & Hawkes (Hendon Music)
Mallet Quartet ist ein Werk für zwei Vibraphone und zwei Marimbas mit einem Tonumfang von fünf Oktaven. Ich hatte zuvor noch nie ein Stück für Marimba mit diesem Tonumfang – der tiefste Ton entspricht der tiefen C-Saite eines Violoncello – komponiert und war einerseits sehr angetan von der Idee, einen tiefen Bass zur Verfügung zu haben, andererseits befürchtete ich, dass man mit einem zu harten Schlägel in so tiefer Lage nur noch Geräusche und keinen Ton mehr erzeugen würde. Durch Experimentieren mit verschiedenen Schlägeln konnte ich meine Zweifel schließlich ausräumen.
Das Werk hat drei Sätze: schnell, langsam, schnell. In den zwei äußeren Sätzen bilden die Marimbas die harmonische Grundlage, die verglichen mit anderen meiner neueren Stücke, wie z.B. Double Sextet (2007), eher statisch ist. Die Marimbas sind im Kanon gesetzt – eine Technik, die ich auch in vielen anderen Werken angewendet habe. Die Vibraphone übernehmen den melodischen Part, zunächst solistisch, dann im Kanon. Allerdings ist die Textur des zentralen mittleren Satzes aufgrund der nur spärlich eingesetzten Noten – vor allem in den Marimba-Stimmen – wesentlich dünner und transparenter als die der anderen. Ich war ursprünglich besorgt, dass dieser Satz schlichtweg "zu dünn" sein könnte, doch ich denke, er hat sich zum eindrucksvollsten und sicherlich zum überraschendsten Satz des Stücks entwickelt.
Mallet Quartet ist ca. 15 Minuten lang. Es wurde vom Amadinda Quartet in Budapest (aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens), von Nexus in Toronto, So Percussion in New York, Synergy Percussion in Australien und Soundstreams in Kanada in Auftrag gegeben und aufgeführt. Die Uraufführung fand am 6. Dezember 2009 mit dem Amadinda Quartet im Nationalen Konzertsaal Béla Bartók in Budapest statt.
Steve Reich (Übersetzung: Elisabeth Hufnagel)
So Percussion
Nonesuch 7559796457