Hyperpiano:Yamaha Disklavier and 2nd small kbd
3(I=afl,II=bfl,III=picc).2.corA.2.bcl.2.dbn-4.3.ttrbn.btrbn.1-perc(3):xyl/3sus.cyms/5bowed gongs/cel/glsp;BD/vib/3tam-t/tamb/crash cyms/maracas;timp/mar/wind chimes/sus.cym-strings
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Boosey & Hawkes (Hendon Music)
Jeux Deux von Tod Machover ist ein Konzert für Hyperklavier und Orchestra, das von Keith Lockhart und den Boston Pops in Auftrag gegeben wurde, die auch die Uraufführung und weitere Aufführungen in der Symphony Hall in Boston im Juni 2005 spielen werden. Der Titel ist nicht nur eine Anspielung auf Debussys Jeux, einen geistigen Vorläufer des neuen Werkes, sondern bedeutet im Französischen (fast) so etwas wie „Spiel für zwei“, womit das Wechselspiel zwischen Klavier und Orchester und zwischen dem Solisten und seinem Hyperklavier umschrieben wird. Jeux Deux stellt eine neue Phase in Machovers Werken für Hyperinstrumente dar, da sowohl Klavier als auch Orchester rein akustisch sind, ohne Verstärker oder elektronische Unterstützung. Stattdessen dient ein Yamaha Disklavier-Flügel als Soloinstrument, das mit größter musikalischer und darstellerischer Genauigkeit aufnehmen und wiedergeben kann. Durch den Einsatz der Hyperinstrumentensoftware ist das Disklavier auch in der Lage, die vom Solisten gespielte Musik zu augmentieren, zu transformieren oder aufzusplittern. So wird das Hyperklavier zu einer gewaltigen Hintergrundfolie, die manchmal komplizierte kontrapunktische Verzierungen ausarbeitet, manchmal auch kaskadische Strukturen entwirft, die das gesamte Orchester in sich aufzunehmen scheinen. Jeux Deux besteht aus drei kompakten Sätzen, die ohne Pause gespielt werden. Der erste Satz ähnelt einem schnell dahinfließenden Gebirgsbach; er ist ruhig und leicht geheimnisvoll. Im zweiten, der langsam und melodisch verläuft, klingt zarter Vogelgesang an. Im letzten Satz brechen diese „Vögel“ in eine schwungvolle, fast ein wenig gallische Melodie aus, bei der Klavier und Orchester zusammen ein wildes Finale aufbauen. Ein weiteres besonderes Merkmal von Jeux Deux ist die visuelle Live-Komponente, die von dem hochinteressanten jungen Interaktionskünstler Marc Downie entwickelt wurde. Seine verschlungenen Bildprojektionen auf Großleinwand über dem Orchester folgen den Tönen und Gesten des Pianisten und verstärken so nicht subtil Form und Verlauf der Musik in visueller Form, sondern bilden eine optische Vergrößerung des feinen Anschlags und der virtuosen „Hyperisierung“.