Konzert für Orgel und Orchester
(Organ Concerto) (1981)3tpt-perc(2):marimbaphone/vib/high cym/glass of water-strings(ca.10.10.8.8.4)
Abbreviations (PDF)
Bote & Bock
Mein "Konzert für Orgel und Orchester" könnte eigentlich den (fast) programmatischen Untertitel haben: "Träumen – Wachen: Tanzen", gestattet es doch einen weitreich end en Assoziationsraum für Visionäres, für großräumige Traumvorstellungen und deren Gegenteil, ein Wiedererwachen zu vernehmen, ein Wiedererwachen bisweilen kompositorisch durchdrungen von tänzerisch-vitalen Idiomen.
Aus einer Art metatonaler Klanglichkeit, deren "Muttertonachsen" Es – A einen, wie ich es nenne, "kosmischen Gesamtklang" erzeugen, konkretisieren sich in periodischen Abständen Klangmelodie-forme(l)n, die den konzertant-musikalischen Duktus des 20minütigen Werkes bestimmen. Das Orchester ist nicht (mehr) als dialogisierender Partner des Soloinstrumentes anzusehen, vielmehr als "Klangvermehrer" des Soloinstrumentes: Das Orchester wird dem Orgelklang integriert, färbt die Orgel zu einer Art "Superorgel", die durch mancherlei Synthese ihren mechanischen Charakter verliert und zu einem – im ursprünglichen Sinne – Liegetoninstrumentiert geworden ist. Das Werk wurde 1981 in Rom komponiert, wo ich als Stipendiat der Villa Massimo arbeitete, es ist meinem Lehrer Olivier Messiaen in Dankbarkeit gewidmet.
Theo Brandmüller