Expand
  • Find us on Facebook
  • Follow us on Twitter
  • Follow us on Instagram
  • View Our YouTube Channel
  • Listen on Spotify
  • View our scores on nkoda
Scoring

strings: minimum 2.2.2.2.1

Abbreviations (PDF)

Publisher

Boosey & Hawkes

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability
Digital Score
Subscribe to nkoda

Uraufführung
10/07/1988
St Florian Festival, Austria
Ernst Kovacic (soloist/director) / Vienna Symphony Chamber Orchestra
Erstaufführung der Fassung
12/12/1992
Musikverein, Vienna
Ernst Kovacic, violin / Kontrapunkte / Peter Keuschnig
Composer's Notes
  1. This is my theme
  2. Im Herzschlag
  3. Cadenz
  4. Concertino

Die Nebelsteinmusik entstand im Auftrag der Alban Berg Stiftung und baut auf zwei thematischen Ideen auf: erstens einer Passage aus dem Andante amoroso von Bergs Lyrischer Suite, aus der die Zwölftonreihe eindeutig als Melodie hervorgeht und ihre ganze harmonische Fülle erahnen läßt, und zweitens einem musikalischen Anagramm auf den Namen meines ehemaligen Lehrers und mir nach wie vor in freundschaftlicher Kritik verbundenen Mentors Gottfried von Einem. Das Anagramm ergab eine diatonische Sechstonreihe, die einen angemessenen Kontrast zum chromatischen Charakter der Berg-Reihe bildete, und aus dem Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen ist meine Musik hervorgegangen. Das Stück ist nach dem Nebelstein benannt, von Einems Hausberg im niederösterreichischen Waldviertel, und in Anlehnung an Bergs Andante amoroso Gottfried von Einem „zu seinem siebzigsten Geburtstag in Liebe“ gewidmet.

Der Titel des ersten Satzes, This is my theme, ist der einer um 1943 auf Schellackplatte erhältlichen Jazzaufnahme. Sie wurde in Einems Freundeskreis, zu dem auch sein ehemaliger Lehrer Boris Blacher zählte, sehr geschätzt und heimlich herumgereicht, denn Platten wie diese standen natürlich auf dem Nazi-Index und bedeuteten für den Besitzer oder Verbreiter ein hohes persönliches Sicherheitsrisiko. Im Herzschlag, der Titel des zweiten Satzes, bezieht sich auf den Grundpuls des zweiten Satzes aus Einems Klavierkonzert op. 20, wunderbar lyrische Musik, die mir immer als der Inbegriff unsentimentaler Zuneigungsbekundung erschien. Der dritte Satz ist eine Cadenz, deren rhythmisches Gefüge auf Techniken zurückgeht, die Einem im letzten Satz der Concerto für Orchester op. 4 angewendet hat, einem vom Jazz beeinflußten Werk, das nach seiner Berliner Uraufführung 1944 von Goebbels verboten wurde. Die Cadenz leitet nahtlos über in den letzten Satz, Concertino. Er beginnt mit einem getreuen Zitat, aus Einems Concerto* und gemahnt nicht nur an die Begeisterung, die ich als Kind für Einems Fähigkeit empfand, große Melodiebögen über Passagen mit komplexen rhythmischen Mustern zu spannen, sondern dient auch als lebendige Apotheose auf meinen Mentor.
HK Gruber, Wien 1988

* Der Orchesterpart folgt Gottfried von Einem über die nächsten 24 Takte. Die ersten zwei Takte des Einsatzes der Solovioline nach [52] entsprechen dem Zitat und führen zugleich das Anagramm auf von Einems Namen fort.

Subjects
Recommended Recording
cd_cover

Katarina Andreasson, violin / Swedish Chamber Orchestra / HK Gruber, conductor
BIS-CD-1781

Links

Listening
Stay updated on the latest composer news and publications