Bote & Bock
Trifolium beruht auf austauschbaren Strukturen und mehrdeutigen Bezügen. Jedem der drei Instrumente stehen neun Strukturen zur Verfügung: "Jede Struktur eines Instrumentes ist auf je drei verschiedene Strukturen der beiden anderen Instrumente hinkomponiert, und zwar im Hinblick auf die rhythmische Faktur, im Hinblick auf die Dynamik und im Hinblick auf die Tonhöhenlage. Es lassen sich demnach beim Zusammenspiel nicht nur neun, sondern 27 verschiedene dreistimmige Gruppen bilden.
In der vorliegenden Fassung (der Fassung der Uraufführung) – andere wären denkbar – sind als erster ‚Satz‘ die 27 Strukturen so aufeinander geschichtet, daß sie in jeder Gruppe sich rhythmisch entsprechen; der zweite ‚Satz‘ vereinigt alle Gruppen, deren Strukturen die gleiche Dynamik haben; der dritte ‚Satz‘ bringt die Gruppen mit gleicher Lage. Alle 27 Strukturen erklingen also in jedem der drei ‘Sätze‘, aber jeweils in einem anderen horizontalen und vertikalen Zusammenhang.
Innerhalb eines ‚Satzes‘ dürfen keine Zäsuren zwischen den Strukturen gemacht werden; dagegen sollen die ‚Sätze‘ durch ausführliche Pausen getrennt werden.
Es steht dem Interpreten frei, außerdem
- als Einleitung oder – im Verlauf des Stückes – als Zwischenspiele einzelne oder mehrere Strukturen solistisch (also einstimmig) zu spielen,
- gegen Ende des Stückes (mit Hilfe von Tonbandaufzeichnungen) zwei, drei oder mehr dreistimmige Strukturen gleichzeitig erklingen zu lassen.