Lo sposo di tre e marito di nessuna
(The Betrothed of Three and the Husband of None) (1783)3S,T,3Bar; 2.2.corA.0.1-2.0.0.0-continuo-strings
Abbreviations (PDF)
Anton J. Benjamin / Simrock
Mit Lo Sposo di tre e marito di nessuna gelang Luigi Cherubini ein großer Erfolg, sein erster auf dem Gebiet der Opera Buffa. Uraufgeführt am Teatro di San Samuele in Venedig im Jahre 1783 zeigte Cherubini sein Talent auch auf dem Gebiet der "anderen" Operngattung, jenem der Burleske, komischen Oper, dem dramma giocoso, und er griff dafür auf einen beliebten und satirisch-parodistischen Stoff zurück, nämlich auf Goldonis La bottega del caffè. Dieses burleske Verwechslungs- und Verkleidungsspiel greift intensiv auf die Tradition der italienischen commedia dell’arte zurück, mit dem Schauspielerpaar, den Überlegungen zu den liebestollen älteren Herren, der Parodie auf Pantalone der Advokatenszene etc.
Musikalisch ist diese Oper ein Feuerwerk höchst vergnüglicher, manchmal auch bitterernster Ensembleszenen, die effektvoll instrumentiert sind, wie die großen Kettenfinali, vor allem jenes des ersten Aktes, welches alle Beteiligten letztlich in den Wahnsinn führt mit einer köstlichen Parodie auf brausende Orgelklänge, oder die Ombraszene, die den Spuk einer fingierten Geisterbefragung im 2. Akt vorführt. Daneben stehen hoch virtuose teilweise anrührende Arien, die von den beiden seriagemäßen weiblichen Protagonisten Donna Rosa und Donna Lisetta ein großes Können abfordern. Die männlichen Protagonisten bestreiten das Spektrum des herrlichen Baritonbuffo Don Pistacchio, dem zugleich ein großes schauspielerisches Talent abverlangt wird bis hin zum teilweise sentimental gezeichneten Helden Don Martino (Tenor). In dieser Oper waren ursprünglich Balletti vorgesehen: ein Entreaktballett und ein Schlußballett: diese bleiben heute wie damals dem jeweiligen Einfallsreichtum der Inszenierung vorbehalten.
Helen Geyer
Festival della Valle d’Itria, Martina Franca 2005 (FP of new edition)
Dynamic CDS 503/1-2
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