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Sikorski

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Composer's Notes

„Mein zweites Streichquartett entstand im Jahre 1987 für das finnische Kuhmo-Festival im Auftrag des Sibelius-Quartetts. Bei diesem Werk habe ich mir zum ersten Mal in meinem Leben die Aufgabe gestellt, ein bestimmtes musikalisches Problem, das für mich persönlich von großer Bedeutung ist, nicht in einer großen, sondern in einer kleinen Form zu behandeln.
Viele Jahre hindurch hat mich immer wieder ein Begriff fasziniert, den ich ‚musikalischer Symbolismus’ nennen würde. Dies bedeutet, dass weder irgendein Klang oder gar ein Klangkonglomerat als Symbol (d.h. eine Verknüpfung von Dingen verschiedenartiger Bedeutung) erscheinen, sondern einzelne Elemente eines musikalischen Instrumentes oder die Eigenschaften jener Elemente. Speziell in dem besonderen Kontext des vorliegenden Streichquartetts, ergibt sich eine Dialektik aus dem Unterschied, wie normale Klänge auf Streichinstrumenten erzeugt werden und wie auf ihnen Flageoletts zum Klingen gebracht werden können.
Natürlich kann man den Übergang von der einen zu der anderen Art der Klangerzeugung nüchtern als rein akustisches Phänomen ansehen und kein weiteres Wort darüber verlieren. Doch es ist genauso gut möglich, dieses Phänomen als einen grundlegenden und essentiellen Übergang von einem Zustand in einen anderen zu erfahren. Und dies ist eine ganz spezielle ästhetische Erfahrung – eine Erfahrung mit symbolischem Charakter. Gerade solch eine Erfahrung ist es, die den Unterschied bildet zwischen der alltäglichen Zeit und der wahrhaft essentiellen Zeit, zwischen Existenz und Essenz.
Und diese Modulation, dieser Übergang zwischen den beiden Erfahrungswelten erfolgt nicht durch ‚Darstellung’ oder ‚Ausdruck’, sondern durch Transformation oder Verwandlung mithilfe eines instrumentalen Symbols. Denn dieser Übergang vollzieht sich tatsächlich auf dem Instrument selbst. In seinem akustischen Ich.“ (Sofia Gubaidulina / Übersetzung: Hans-Ulrich Duffek)

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Danish Quartet
CPO 9990642

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