1.1.1.1-2.2.0.0-timp-strings
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Bote & Bock
Die Entstehung des Violin-Concerts reicht bis in die Kriegsjahre zurück. Von allem Anfang an stand der erste Solo-Einsatz bereits thematisch deutlich umrissen für meinen Kompositionsplan fest; aus diesem hörte ich zugleich den Kontrast einer orchestralen Einleitung heraus, bei deren Klanggebung ich jede individuelle Instrurnental-Färbung zu meiden suchte: zugunsten eines plastischen Eintritts der Solo-Violine, die nun ihrerseits das konzertierende Spiel auch im Orchester anregt. Die Tendenz, die Führung des Soloinstruments bei der entstehenden Polyphonie aufrecht zu erhalten, ergab die für das Werk typische stifistische Faktur. Im Orchestersatz werden Füllstimmen gänzlich vermieden, die Ausgestaltung geht überall auf Bewegungen zurück, die aus dem Motivmaterial geprägt sind.
"Das Konzert für Violine und Orchester von 1953 überrascht durch einen neuen, gänzlich individuellen Klang. Die drei Sätze Ouverture, Arie und Finale sind weder der barocken noch der klassisch-romantischen Tradition verpflichtet. Die schwer schreitende Dreistimmigkeit der Introduktion ist eine elementare Eingebung; das polyphone Melos der Arie, in das leise Trompetenrufe hineinklingen, beschwört nur von fern die Erinnerung an die hohe, weltabgewandte Lyrik Bachs; der Schlußsatz verbindet Fugengeist mit der Brillanz des Konzertfinales." (Werner Oehlmann, Musica, Sept. 1968)
"Die strenge Geistigkeit seiner Sprache geht mit der Virtuosität des Violinparts eine seltsame Verbindung ein. Der langsame Satz ist in seiner ausdrucksvollen Geschlossenheit das Überzeugendste, was Schwarz-Schilling bisher gezeigt hat. Diese Musik lebt in einer Welt von vorgestern und übermorgen zugleich." (Hans Heinz Stuckenschmid)