My Father Knew Charles Ives

Das Werk handelt von meiner musikalischen Kindheit in einer kleinen Stadt in Neu England, wo ich mit meinem Vater in Marching Bands spielte und schon in jungen Jahren mit den Werken Thoreaus, Emersons und Ives’ konfrontiert wurde. Das Stück ist gewissermaßen meine Proustsche Madeleine, aber mit Yankee-Geschmack. Es gibt drei Sätze, jeder mit einem Titel à la Ives; Concord, The Lake und The Mountain. Concord bezeichnet in diesem Fall meine Heimatstadt Concord, New Hampshire. Der See ist Lake Winnipesaukee, wo mein Großvater dreißig Jahre Lang ein Ballhaus besaß. Und der Berg ist der, den ich von der Rückseite unseres Hauses aus sehen konnte. Das Werk wurde für Michael Tilson Thomas geschrieben, ein Freund und, wie ich, ein Bewunderer von Charles Ives.

© John Adams

"John Adams hat uns über die Jahre mit einigen starken musikalischen Eindrücken versorgt, aber nichts ist dem emotionalen Gehalt und der Strahlkraft diesen letzten Opus’ vergleichbar... My Father Knew Charles Ives, ein humorvolles, wehmütiges, herzzerreißend schönes musikalisches Erinnerungsbild, verschmilzt in einem einzigen nonchalanten Streich Adams’ künstlerische Biographie mit der Geschichte der amerikanischen Konzertmusik und war das Glanzlicht des Programms. Es ist dies ein ausgedehnter und detailreicher, 30minütiger Orchesteressay vom wichtigsten Komponisten unseres Landes, der sich auf dem Gipfel seiner Schöpferkraft befindet... eine bedeutende Ergänzung des Orchesterrepertoires, die uns für lange Zeit begleiten wird." (Joshua Kosman, San Francisco Chronicle, 02.05.2003)