Sikorski
„Das dreisätzige Werk wurde im November 1990 vollendet. Es ist meiner Frau, Irina Schnittke, zu ihrem Geburtstag gewidmet. Wie immer war mir der Versuch, die Sonatenform zu neuem Leben zu erwecken, ein Problem. Zudem bin ich selber kein Pianist - ich habe durch die Jahre nur ab und zu oder als Begleiter Klavier gespielt. Durch dieses Unvermögen habe ich kein Verhältnis zur Klaviatur. Nach und nach hörte ich jedoch auf, an Tasten, Passagen und Pedale zu denken und konzentrierte mich stattdessen auf den Inhalt dessen, was ich schrieb. Es erschien dann gänzlich uninteressant, ob es neu oder alt sei, unüberwindlich schwierig oder ob es tausend Mal schon da gewesen war. Wichtig war allein, daß es mir wesentlich vorkam.
Natürlich entstanden Schwierigkeiten, aber alles schien möglich zu sein, und meine Frau meisterte Sachen wie z.B. Cluster oder dass im dritten Satz ein einheitliches Metrum fehlte und sich von Sekunde zu Sekunde ändert. Ich möchte, dass Werke, die einem speziellen Interpreten gewidmet sind, ihnen zwei Jahre vorbehalten sein sollten, und so möchte ich es auch in diesem Falle halten.“
(Alfred Schnittke - Aus einem Gespräch mit Rolf Haglund)