ob.cl-perc(3)-pft
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Bote & Bock
„... Und Medea, mit den Helden der Argos auf der Flucht, schlachtete ihren Bruder Apsyrtos, um die elterlichen Verfolger durch die Zeremonien des Begräbnisses aufzuhalten. Die List misslang...“
Die Komposition Gesang des Apsyrtos entstand 1985, noch während meines Studiums an der Hochschule für Musik in Leipzig. Die Uraufführung fand 1985 in einem Konzert in der Musikhochschule statt. Die ungewöhnliche Besetzung ist natürlich an Kreuzspiel von Karlheinz Stockhausen angelehnt, dieses Stück stand seinerzeit mit auf dem Konzertprogramm der „Gruppe Junge Musik“.
Musikalisch zeigt das Stück die fast naive Begeisterung – heute aus fast 25 Jahren Abstand gesehen – für meine damaligen kompositorischen „Heroen“: Iannis Xenakis, Pierre Boulez und Isang Yun.
Der Anverwandlung griechischer Mythen bin ich bis heute treu geblieben. Doch ging (und geht) es nicht um die musikalische Ausgestaltung oder gar Nacherzählung der alten Mythen. Eher um deren Aktualität: Der Klagegesang des Apsyrtos ist natürlich derjenige der unzähligen Opfer der weltweiten „Stellvertreter-Kriege“ oder der Menschen, die gnadenlos geopfert werden für winzigste – vermeintliche – politische, finanzielle, soziale oder militärische Vorteile.