Expand
  • Find us on Facebook
  • Follow us on Twitter
  • Follow us on Instagram
  • View Our YouTube Channel
  • Listen on Spotify
  • View our scores on nkoda
Music Text
Scoring

4.3.3.3-6.5.4.1-perc(8):timp/tgl/tamb/SD/BD/cyms/susp.cyms/tam-t/t.bells/glsp/vib-bgtr-harp-cel-pft-hpd-str

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Availability

Programme Note

„Dieses Werk entstand 1984 im Auftrag des Gewandhausorchesters zum 40. Jahrestag des Sieges über den Faschismus. Es ist allen Kindern, die im Krieg umgekommen sind, gewidmet.
Kantscheli legte seiner Komposition Originaltexte von Tabidse, Goethe, Shakespeare und Puschkin zugrunde. Doch wurden keine vollständigen Gedichte, nicht einmal mehrere zusammenhängende Verszeilen, sondern lediglich kurze, aus den Dichtungen herausgelöste Sentenzen bis hin zu einzelnen Wortverbindungen verwendet. Dabei birgt jedes Zitat ähnlich, wie sich im Wassertropfen der Ozean spiegelt — eine reiche poetische Welt. Dies gilt gleich für die ersten Zeilen des Georgiers Galaktion Tabidse:
»Die Sense klagt in den Feldern — duftende Heumahd begann Heumonatssonne über den Zeiten — Dich flehe ich an, deine Flügel weit auszubreiten . . . «
Heumonat ist eine alte georgische Bezeichnung für den Juni. In der Mythologie verschiedener Völker bezeichnet der Beginn der Getreideernte, die Sommersonnenwende, den Übergang vom Leben zum Tod, vom ErwaChen der Natur zu ihrem Verblühen.
»Stirb und werde!« — eine der bekanntesten Verszeilen Goethes — steht nicht nur als eigenwilliges Leitmotiv im Werk des Dichters, der, nach den Worten Romain Rollands, der Sonne entgegengeht und sie der Nacht entreißt, sondern wird auch zur Grundidee in Kantschelis Komposition.
»Stirb und werde . «
»Leid und Freude . . . «
»Glaub und Hoffnung . . . «
»Nacht wird helle . «
»Hell und heller . «
»Neues Leben . . . «
Spielt, Ihr Kinder
Durch die Montage von verschiedensprachigen Texten verlieren diese ihren konkreten inhaltlichen Bezug; abstrakte Begriffe, im poetischen Wort verborgene Farbnuancen, Stimmungen und Assoziationen dominieren. Gleichsam »ewige Wahrheiten« werden von erhabenen Höhen heruntergeholt und Kindern in den Mund gelegt:
»Länder sind die Erde, die Tiere wie Menschen gleich nährte«
»Das alles weiß die Welt, und doch will's niemand wissen« (Shakespeare)
Aus diesen Segmenten versuchen die Kinder eine Welt zu erstellen, die für sie zerstört war, ehe sie deren Größe und Niedrigkeit, das Geheimnis von Leben und Tod, recht begreifen konnten. Nach vier Jahrzehnten mahnen unschuldige Opfer des Krieges die heute Lebenden, ihre Verantwortung gegenüber der Zukunft wahrzunehmen:
»O wenn mein Wort die Herzen könnt' empören!« (Puschkin)
Im letzten Abschnitt des Werkes werden alle Leitgedanken miteinander verknüpft; wie einzelne Tropfen verschmelzen sie zu einem geschlossenen Bild, das durch neue Aspekte bereichert wird:
»Die Sense klagt in den Feldern . . . « (Tabidse) »Liebe nur Liebende, . »Heut' und ewig.. . « (Goethe) »O wenn mein Wort. . . « (Puschkin)
»Der Wind stöhnt und stöhnt: Wo bist du?« (Tabidse)
Sonne, die du spendest allen Dingen
Glanz« (Shakespeare)
»Stirb und werde. . . <
»Leid und Freude. . . « (Goethe)
»Sonne, ich flehe dich an. . . « (Tabidse)“
(Natalija Sejfas / Ins Deutsche übertragen von Hannelore Gerlach)

Stay updated on the latest composer news and publications