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Boosey & Hawkes
In Theseus Game geht es im wesentlichen um Unabhängigkeit und Einklang. Es kann passieren, dass man sich, um Unabhängigkeit in der Musik zu schaffen, mit höchst komplizierten Problemen der Rhythmik beschäftigen muß, und das untergräbt die Freiheit. Wenn die Dinge allzu komplex sind, heben sie sich gegenseitig auf. In diesem Fall stand hinter dem Einsatz zweier Dirigenten die Intention, größere Freiheit zu ermöglichen, als sonst denkbar gewesen wäre. Die verschiedenen Schichten sind, für sich genommen, meistenteils recht einfach, doch mit zwei Dirigenten war es möglich, in unterschiedliche Richtungen davonzufliegen und Dinge zu tun, die sich mit nur einem nicht erreichen ließen. Es entsteht eine Art rhythmischer Komplexität, weil die Schichten nicht genau zusammenpassen, was in Abhängigkeit und zugleich in Unabhängigkeit resultiert. Eine Darbietung mit nur einem Dirigenten ist jedenfalls unmöglich.
Ein zentrales Element des Stücks ist das eines endlosen melodischen Fadens. Der wird von einem Solisten zum nächsten weitergereicht, und sie treten dann aus dem Korpus des Ensembles hervor und nehmen eine der drei Solopositionen ein, so daß die Melodie prominenter hervortritt.
Der Titel kam spät hinzu, doch weist er eine direkte Analogie zur Vorstellung eines Labyrinths auf. Wegstrecken im Labyrinth gehen im Kreis herum, und man muß oft seine eigenen Schritte zurückverfolgen, hinein und wieder hinaus treten, verschiedene Eingänge ausprobieren. Es ist eine nach innen gerichtete und demzufolge unendliche Reise. In manchen Teilen des Stücks kehrt die Musik immer wieder an den gleichen Ort zurück. Die andere Reise, die der Melodie, ist endlich, mit eigenem Anfang und Ende, und dort hindurch bewegt sich die Ensemblemusik wie ein Mensch, der sich durch ein Labyrinth findet.
© Harrison Birtwistle (Übers. Bernd Müller)
„Die zahlreichen Episoden sind prägnant, wundervoll kontrastierend, stimmig; die Struktur zerbricht nie, ist vielschichtig und faszinierend." (David Murry, Financial Times, 04.10.2003)
Ensemble Modern/Martyn Brabbins/Pierre André Valade
Deutsche Grammophon DG 477 070-2
(coupled with Earth Dances conducted by Pierre Boulez)
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