Alleluja
(1990)4(III=picc,IV=afl).2.4(III=Ebcl,IV=bcl).3(III=dbn)-4.3.3.1-perc(6):timp/susp.cym;susp.cym;cyms/susp.cym/marimba;tom-t(med)/BD(med)/tam-t/vib;tom-t(lg)/BD(lg)/t.bells;tom-t(v lg)/BD(v lg)-2hps-cel(=hpd(amplified))-pft-org-colour.org(4 players)-str(16.16.12.12.8)
Tech Requirements
This work requires additional technological components and/or amplification, for more information please contact [email protected]
Abbreviations (PDF)
Sikorski
„Bei dem im Jahr 1990 entstandenen ‚Alleluja‘ handelt es sich um ein siebensätziges Werk für großes Orchester, gem. Chor, Orgel und Knabensopran .
Den ungeraden Sätzen liegt die Melodie eines orthodoxen Hymnus zugrunde. Dabei erscheinen im ersten, dritten und fünften Satz einzelne Fragmente des Hymnus in Form von melodischen Stützpunkten wie bei einem Cantus firmus, im siebten Satz als Grundmelodie.
Das wichtigste Element dieser Musik ist jedoch eine Farbskala. Diese Idee ist sehr stark von Skrjabin inspiriert, doch im Unterschied zu ihm erfolgt die Behandlung der Farbe hier nicht melodisch, sondern rhythmisch.
Damit wir die Farbenpracht unserer Welt wahrnehmen, ‚opfert‘ die weiße Farbe gleichsam einen Teil ihres Spektrums: Wenn sie auf eine Oberfläche fällt, muss sie eine Spaltung über sich ergehen lassen, wobei ein Teil des Spektrums von der Oberfläche absorbiert, ein anderer Teil reflektiert wird. Von der Menge der absorbierten Strahlen hängt das energetische Potential der reflektierten Farbe ab.
Aufgrund dieses Abhängigkeitsverhäl tnisses war ich in der Lage, eine Skala zu erstellen.
Die daraus gewonnenen Zahlenverhältnisse (1:7, 2:6, 3:5, 4:4 usw.) konnte ich sodann funktionell behandeln - sowohl hinsichtlich des Farbrhythmus als auch in Bezug auf die Musik.
Zunächst soll die Farbe für den Zuhörer unbemerkt bleiben. Sie soll nur empfunden werden. Aus dem Zustand des reinen Empfindens heraus soll sie allmählich hörbar werden und erst dann deutlich sichtbar und auch thematisch wahrnehmbar werden.
Die Farbe ist hierbei wie eine ‚handelnde Person‘, welche die Musik beeinflusst. Zu Anfang bestimmt sie die rhythmischen Proportionen der Form, indem sie Rhythmus im weitesten Sinne darstellt. Doch allmählich dringt sie in das musikalische Gewebe ein und wird zum Rhythmus im engeren Sinne.“ (Sofia Gubaidulina)
Danish Natioinal Radio Choir /
Copenhagen Boys' Choir /
Danish National Radio Symphony Orchestra /
Dmitri Kitayenko
Chandos CHAN9523