Bote & Bock
Nach seiner Übersiedlung nach München 1947 fand Hans Winterberg Anschluss an das deutsche Musikleben vor allem mithilfe ehemaliger Freunde aus Prager Studienzeiten wie Fritz Rieger, dem Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, die ihn förderten und Kontakte vermittelten. Rieger brachte ihn mit Carl Weymar zusammen, dem Viola spielenden Intendanten der Bachwochen in Ansbach, dem Winterberg seine Suite für Viola und Klavier widmete. Ursprünglich für Viola und Harfe konzipiert, schrieb er den Begleitpart wegen zu vieler komplizierter Pedalwechsel schließlich für Klavier um. Die Suite ist – was vielleicht auch dem ursprünglichen Begleitinstrument geschuldet ist – das „impressionistischste“ unter Winterbergs Kammermusikwerken, ein kleines Juwel, das den magischen und geheimnisvollen Charakter der Bratsche aufs Schönste zum Klingen bringt.
Frank Harders-Wuthenow
Hartmut Rohde, viola / Holger Groschopp, piano
eda records EDA 051