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Scoring

3.2.3.3-4.3.3.1-timp.perc(3)-strings(14.12.9.9.7)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Availability

Uraufführung
28/09/2024
Opernhaus, Bonn
Alexander Sitkovetsky, violin · Wu Qian, piano · Isang Enders, cello / hr-Sinfonieorchester / Ivan Repušic
Composer's Notes

„Das Werk ist inspiriert von den Texten des hinduistisch-katalanischen Philosophen Raimon Panikkar und seiner trinitarischen und kosmotheandrischen Vision der Wirklichkeit (Cosmos, Theos, Andros: Welt, Gott, Mensch). Es handelt sich um ein Konzept, das Elemente des Kosmos, des Göttlichen und des Menschen vereint. Der Mensch wird als ein trinitarisches Mysterium verstanden, und die Trinität ist nicht nur ein christliches Konzept, sondern betrifft die Wirklichkeit selbst, die trinitarisch ist. Nach Panikkar besteht die Wirklichkeit, in der wir leben aus einer göttlichen Dimension, einer kosmischen und einer menschlichen Dimension. Nur wenn wir uns diese Werte zu eigen machen, kann es eine echte Demokratie unter den Menschen geben, die einen Respekt voreinander fördert, der uns erhebt. Die Realität, die in ihrer Gesamtheit verstanden wird, stellt die vollständige Dreifaltigkeit dar.

Die drei Solisten durchqueren diese drei Dimensionen als Avatare eines Videospiels, erleben die verschiedenen Realitäten und verkörpern gleichzeitig eine neue (virtuelle) Meta-Realität, die versucht, diese Dimensionen zu einer einzigen zu vereinen. Das Spiel als eine Aktivität, die die menschliche Kreativität am besten definiert, erlaubt es uns, in den intuitivsten Teil des menschlichen Wesens einzutauchen, um die Trinität zu entdecken, die uns formt.
Das Werk ist in drei Sätze unterteilt, die sich jeweils auf eine dieser Realitäten konzentrieren. Der erste Satz entführt uns in die Mystik und Ekstase des Göttlichen und zeichnet sich durch minimalistische Zellen und Harmonien aus, die eine liturgische und ätherische Welt schaffen. Er ist inspiriert vom gregorianischen Choral ‚Vidi aquam‘ und dem hinduistischen Mantra ‚Om Vam Varunaya Namah‘ und ist eine Hommage an Panikkars doppelte Herkunft. Der zweite Satz führt uns zu einer kosmischen Vision der Realität, mit nostalgischen Anklängen und Resonanzen, die von Beethovens Tripelkonzert inspiriert sind. Der dritte Satz, das virtuose Rondo, ist wild, irdisch und frenetisch und ritualisiert die menschliche Besessenheit in einer Welt, die sich immer mehr von den notwendigen Dimensionen entfernt, um die Dreifaltigkeit zu erreichen. Der gesamte Satz basiert auf einem sich wiederholenden chromatischen 3-Ton-Motiv, das das menschliche Streben nach der Dreifaltigkeit symbolisiert. Er gipfelt schließlich in einer großen Schlussfeier.
Die Interpreten werden gebeten, Techniken zu verwenden, die für meine Klangbilder typisch sind, wie z. B. Effekte und Harmonien, die von der technologischen Welt inspiriert sind, und vor allem die Technik des ‚Cyber-Singings‘, bei der die Interpreten ihre eigenen Mobiltelefone verwenden, um Audiodateien abzuspielen und so eine neue Möglichkeit der Interaktion zwischen Interpreten und Komponisten jenseits der Partitur zu definieren. Zwei Audiodateien müssen während des Werks abgespielt werden: die erste ist ein programmierter elektronischer Klang, der Wasserwellen imitiert, und die zweite, ‚Singing Comet 67P‘, bezieht sich auf Geräusche des Kometen 67P, die mit dem Magnetometer der Raumsonde Rosetta
Das Ergebnis ist ein seltsames Klickgeräusch, das sich in Tonhöhe und Tempo ändert und an eine unbekannte Radiostimme aus dem Jenseits erinnert.“

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