Alice im Wunderland
(Alice in Wonderland) (1984)3.2.2.2-4.3.3.1-timp.perc(3)-hp-pft-strings;narrator
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Sikorski
Der Berliner Komponist Herbert Baumann (1929 - 2020) bearbeitete 1984 den Roman „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll für die Bühne und schuf eine etwa 90-minütige musikalisch-poetische Traumwelt, die am 23. Dezember 1984 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden uraufgeführt wurde. Es wird eine Entstehungsgeschichte des Alice-Romans erzählt – Lewis Carroll unterrichtet als Mathematiklehrer täglich aufmüpfige Schüler und flüchtet sich in seiner Freizeit in eine Fantasiewelt, in der er sich das Mädchen Alice ausdenkt und ihre fantastischen Abenteuer miterlebt. Durch die vielfarbige und kontrastreiche kompositorische Gestaltung (das Schlagwerk besteht aus 26 Einzelinstrumenten!) werden hier viele sehr verschiedene Stimmungen erzeugt und farbenfrohe Bilder gemalt. Die Musik ist auch für Kinder leicht verständlich.
Der britische Dichter Lewis Carroll hat mit seiner „Alice im Wunderland“ ein Stück Weltliteratur geschaffen. Er lässt Alice in Begleitung des weißen Kaninchens eine Reise durchs Wunderland machen. Zunächst findet sie sich im Saal der ungezählten Türen wieder, passt aber durch die einzige, winzige Tür, die sich öffnen lässt, nicht hindurch. Verzweifelt weint sie einen Tränensee, aus dem sie der Dichter ans rettende Ufer des Wunderlandes trägt. Dort gelangt sie, vom Geschwindlauf zweier Boten mitgerissen, zur hässlichen Herzogin und zur Pfefferköchin. Sie nimmt am Krocketspiel der unsympathischen, halsabschneiderischen Herzkönigin teil und will vor Gericht dem Recht zum Recht verhelfen, sehr zu ihrem eigenen Nachteil, denn der Zorn der Königin verfolgt sie auch hier weiter. Da hilft ihr der weiße Ritter, indem er den schwarzen Ritter besiegt; den Drachen aber muss Alice allein bezwingen und wird schließlich Königin im Wunderland.