4(IV=picc).3.5(IV=Ebcl,V=bcl).4(IV=dbn)-4.4Wagner.tuba.4.2-timp.perc(2):tgl/SD/TD/BD/2cym/tam-t(l)/t.bells/glsp-str(16.14.12.10.8)
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Sikorski
Der 2020 entstandene Prolog für Orchester bezieht sich auf Sofia Gubaidulinas kurz zuvor entstandenes Orchesterwerk Der Zorn Gottes. Wie so oft im Schaffen der Komponistin fügen sich mehrere ihrer Werke zu einem Gesamtkomplex, die eine bestimmte Idee umkreisen und sich auf ein gemeinsames Material beziehen.
„Das Werk ‚Der Zorn Gottes‘ habe ich eigentlich als Finale geschrieben!“, kommentiert die Komponistin. „Ich bin immer knapp mit der Zeit ... Doch jetzt habe ich Zeit, einen Prolog zu diesem Finale ‚Der Zorn Gottes‘ zu schreiben und dabei zugleich an die Gedanken von Martin Buber anzuknüpfen, auf die sich mein Violinkonzert bezieht. Es geht mir übrigens immer so, dass mir der Schluss eines Werks zuerst einfällt – oder eine Stelle kurz vor dem Ende. Warum das so ist, weiß ich nicht. Jedenfalls kommt mir immer das Ende zuerst. Beide Werke – der ‚Zorn Gottes‘ und der ‚Prolog‘ – sind Beethoven gewidmet. Der Prolog soll die Ursache für das Finale präsentieren. Und das sind: Fragen, Fragen, Fragen. In Beethovens letztem Streichquartett erscheint zu Beginn des letzten Satzes eine Phrase, die mich immer schon fasziniert: Muss es sein? Es muss sein! Ich gehe noch einen Schritt weiter und frage: Muss es so sein? Ja, es muss so sein! ‚Der Zorn Gottes‘ gibt dann die Antwort auf diese Frage ...“