Sikorski
„Das vielfältige Werk der italienisch-österreichischen Künstlerin Esther Stocker geht im Ursprung von Rastern aus. Ihre Arbeitsweise ist mir nahe, weil sie – wie auch ich – danach sucht, strenge Ordnungen dergestalt aufzubrechen, dass etwas Freies und Spontanes entstehen kann. Im Fall meines Saxophonquartetts GRID (englisch: Raster) habe ich meine musikalischen Leinwände mit unterschiedlichen Konzepten von Rasterungen gewissermaßen grundiert, um mich an ihnen abzuarbeiten. Dabei spielen Überlagerungen, Verschiebungen und Aushebelungen von Regelmäßigkeiten eine wichtige Rolle. Das Stück ist im wirren Jahr 2020 entstanden, und es war mir ein Anliegen, einen ‚leichten‘ Ton zu finden, der einerseits aus der jazz-affinen Beweglichkeit eines Saxophonquartetts entsteht, andererseits aber auch ein bewusstes Statement ist: Eine weitgehend lichte Musik aus einer ziemlich trüben Zeit.“