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Boosey & Hawkes (Hendon Music)
Moon Tea ist eine surreale und komische Fantasie über die Tee-Einladung der Apollo-11-Astronauten, frisch zurück von ihrer historischen Mondlandung, bei Königin Elizabeth II. und Prinz Philip im Buckingham Palace. Jede der fünf Figuren – Prinz Philip, Neil und Janet Armstrong, die Queen und Michael Collins – offenbart uns dabei ihre persönlichen Gedanken.
Philip, ehemaliger Pilot, stellt sich vor, wie es wäre, oben in der Rakete zu sitzen und Geschichte zu schreiben, anstatt die Hand der Geschichte zu halten. Neil und Janet teilen sich die Bühne für ein Duett: Neil, der berühmteste Reisende der Welt, weigert sich wegen einer einfachen Erkältung, das Hotel zu verlassen, aber seine Frau Janet freut sich auf die Begegnung mit der Königin, die sie sich als Beginn einer wunderbaren Freundschaft vorstellt. Die Vorstellung vom Auf- und Ausbruch in die Schwerelosigkeit sind von unwiderstehlichem Reiz für die Königin, die immer das lastende Gewicht der Krone und der Paparazzi spürt. Collins, voller Sorge über das königliche Protokoll, stolpert rücklings auf der Treppe und zerbricht eine unbezahlbare Vase im Versuch, der Monarchin nicht den Rücken zuzuwenden. Diese Peinlichkeit weckt seinen schwelenden Groll, dass er das Raumschiff eine Viertelmillion Meilen weit gesteuert hat, nur um im Orbit zu warten (wie ein Hund auf dem Supermarktparkplatz), während Neil und Buzz den ganzen Ruhm ernten. Während des abschließenden Quintetts wird aus den solipsistischen Monologen ein größeres, universelleres Empfinden herausgekitzelt.
Schon immer haben mich Geschichten wie „Zurück in die Zukunft" oder „Being There“ interessiert, in denen gleichsam ein Fisch sich an Land wiederfindet. Ich fühlte mich von der Geschichte dieser Helden angezogen, die sich mit der höfischen Etikette nicht auskennen und inmitten des Palastes mit seinen Fallstricken auf das royale Paar treffen, welches umgekehrt von der großen Leistung der Astronauten beeindruckt ist.
Ich persönlich bin von der Apollo-Mission besessen, seit Kennedy 1962 dazu den Startschuss gab und ich noch ein Kind war und in England lebte, und dann natürlich, seit ich die Mondlandung 1969 im Fernsehen gesehen habe. Obwohl Moon Tea auf einer wahren Begebenheit beruht, sind die Ironie und Absurdität übertrieben und im Sinne einer Farce extrapoliert. Weitere Einflüsse kamen von elisabethanischen Madrigalen, amerikanischer Funkmusik, Mozarts komischen Opern sowie der Mythologie des Mondes.
Steven Mackey