Sawitri und Satiawan
(2018/19)2(II=afl).1.corA.1.bcl.2-2.2.2.0-perc(2):tgl/wdbl dr/gong/BD/tam-t-harp-pft-strings(6.6.4.4.3)
Abbreviations (PDF)
Anton J. Benjamin / Simrock
Die Legende von Sawitri und Satiawan stammt aus dem indischen Epos Mahabharata und war in Europa seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt, in Deutschland durch die Übersetzung von Friedrich Rückert. Der englische Komponist Gustav Holst hat eine Kammeroper über diesen Stoff geschrieben.
Sawitri ist einerseits die Göttin des Frühlichts, zugleich aber auch eine Prinzessin, die ihren Geliebten Satiawan heiratet, wohl wissend, dass ihm ein früher Tod geweissagt wurde.
Das Orchesterstück beginnt mit der Morgendämmerung, einem Ritual, und der Erscheinung der Göttin des Frühlichts. Dann findet man die beiden Liebenden, Satiawan (dargestellt vom Solo-Cello) und Sawitri (Flöte). Doch bald kündigt sich Yama an, der Gott der Toten und der Unterwelt (Posaune). Satiawan wird von großer Unruhe und Angst ergriffen – er muss sterben.
Sawitri in großer Trauer beschwört Yama, Satiawan wieder frei zu geben. Man hört gleichzeitig den Dialog zwischen Sawitri und Yama und darüber Satiawans Jenseits-Reise, auf der er auch der Göttin des Frühlichts begegnet. Schließlich gibt Yama nach – und Satiawan kann zu Sawitri ins Leben zurückkehren.
Der Orchestersatz ist ganz aus Linien heraus entwickelt, denen indische Raga-Skalen zugrunde liegen. Zu Beginn folgt die Musik relativ genau dem Raga Durga, während die Themen der drei Personen dann freier mit den jeweils zugrunde liegenden Ragas umgehen. Die heterophon verzweigten Linien verbinden sich später auch zu einer polyphonen Struktur.
Wolfgang-Andreas Schultz, 2021