Narrativo e sonnambulo
(1989)fl/afl.cl-perc:cast/maracas/bamboo.pendulum.rattle/2tplbl/BD/6Javanese.gongs/3tam-t/steel.dr(or marimba)/glsp/vib-pft-str(vln.vla.vlc.db)
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Sikorski
„Im Frühsommer 1989 entstand - nicht zuletzt durch Friedhelm Döhls großzügiges, dynamisches Motivieren - in Lübeck (in der Hundestraße bzw. in meiner Mansarde) dieses Stück. Wenn ich nicht in der Hochschule war, schrieb ich Tag und Nacht. Fenster zum Innenhof. Unten eine Moschee. Die Klangideen verschwammen aber diesmal beim Schreiben. So erschien es mir zumindest. Aber ich wollte das stehen lassen. Sollen sie doch verschwimmen. Mir ging es um Sehnsüchte. Es war die Zeit, wo Studenten meines Alters in China auf dem Platz des Himmlischen Friedens niedergeschlagen wurden und u.a. bis heute nicht wieder aufgetaucht sind und es war die Zeit, wo nicht weit von Lübeck, Richtung Osten viele Leute meiner Generation sich aufmachten, aufrafften und ihre Heimat, Heim und Herd verließen mit allen Risiken des Lebens.
Das Stück benötigt m.E. beim Musizieren ein Nach-vorne-Denken, eine Unbeharrlichkeit, ein Unverharren. Der Assoziationsraum des Schlafwandlerischen, des Schlaftrunkenen umtrieb mich. Das Narrative darin. Das Erzählen im Schlaf. Die Wirklichkeit daran. Ich liebe daher Jean Renoirs Satz: ‚Die Wirklichkeit ist märchenhaft.‘“ (Jan Müller-Wieland, Mai 2011)