Aventure Faust. Three dream scenes
(Aventure Faust. Drei Traumszenen) (2008)auditorium: 0.0.1.0-0.1.0.0-perc:xyl/vib/Mahler-hammer(lg)/gong//tam-t(lg)-str(1.1.0.1.0)
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Abbreviations (PDF)
Sikorski
Wie im Titel schon anklingt, ist das Faust-Thema in den drei Traumszenen, die Müller-Wieland im Auftrag der Ernst–von–Siemens–Musikstiftung vertonte, von zentraler Bedeutung. Der Text von Birgit Müller-Wieland, frei nach Goethes „Faust“ und Heines „Deutschland". Ein "Wintermärchen“, lässt F(aust), M(ephisto) und das bereits tote G(retchen) nicht an das Ziel ihrer Träume kommen; der Weg dorthin aber ist nicht frei von absurden, komischen, katastrophischen Verwicklungen, die durch das Versagen ihrer Kommunikation verursacht und durch Fluchten in ihre Traumwelten verdrängt werden.
Diese Welten okkupieren zwischenzeitlich die Figuren aus György Ligetis „Aventures / Nouvelles Aventures". In dem Meisterwerk der klassischen Moderne für drei Sänger und sieben Instrumentalisten haben sich die Protagonisten bereits vor über vierzig Jahren von jeglicher verbalen Kommunikation verabschiedet und ihr mikrokosmisches Beziehungsgeflecht mit traumhafter Virtuosität zum lautpoetischen Tanzen gebracht.
Bei diesem Zusammenprall der beiden Welten kann es nur einen Sieger geben: die Insekten, die sich aus Faust II in die Reaktorhalle verirrt haben.