Das Gespenst von Canterville
(The Canterville Ghost) (2013)2(I=picc,II=afl).2(II=corA).2(I=Ebcl,II=bcl).2(II=dbn)-2.1.2.0-timp.perc(2):tgl/ant.cyms/BD/chains/windmachine/thunder.sheet/tam-t/t.bells/marimba/vib;tgl/cyms/SD/tam-t/ratchet/tamb/t.bells/glsp/xyl-hp-pft(=cel)-hpd(=cel)-strings(6.6.5.4.3)
Abbreviations (PDF)
Sikorski
2013 nahm sich der Komponist Marius Felix Lange im Auftrag der Zürcher Oper Oscar Wildes berühmter Gruselgeschichte vom „Gespenst von Canterville“ auf der Grundlage eines Librettos von Michael Frowin an. Entstanden ist eine Oper in 2 Akten, die ihre Premiere am 23. November 2013 am Opernhaus Zürich gefeiert hat.
Marius Felix Lange kommentiert sein Stück:
„In Oscar Wildes meisterhafter Erzählung löst Virginia erst nach einiger Zeit, und auf Drängen ihres Verlobten, das Geheimnis um jene Nacht, in der das lebensmüde Gespenst dank ihrer Hilfe seine ersehnte Ruhe fand: ‚Er ließ mich sehen, was das Leben ist, und was der Tod bedeutet, und warum die Liebe stärker als beide ist.’
Diese Erkenntnis bedeutet Virginia in unserer Version besonders viel: Hier ist sie, Virginia, nicht, wie in der Vorlage Oscar Wildes, Teil der sehr praktisch veranlagten und sehr intakten amerikanischen Familie, sondern als Tochter des (nicht minder praktisch veranlagten) Immobilienunternehmers Georg Bürkli aus Zürich, Schweizerin, und den Plänen der profit- und zeitgeistorientierten Frauke-Beeke Hansen ausgesetzt. Diese leicht hysterische Hamburgerin ist nicht nur Georg Bürklis Assistentin, sondern, zu Virginias großem Verdruss, auch seine Geliebte. Und sie hat Schlimmes mit Canterville vor. (...).“
Lange […] versteht es ausgezeichnet, sein Publikum akustisch zu fesseln. Seine Musik klingt aber nicht demonstrativ ‚kindlich‘ oder anbiedernd, sondern ambitioniert und gelegentlich auch für erwachsene Ohren herausfordernd. (Thomas Schacher, Neuen Zürcher Zeitung vom 24.11.2013)
Musikalisch mit großem Instrumentalaufwand durchkomponiert und für Stimmen geschrieben, die der modernen expressiven Opernsprache gewachsen sind, ist ‚Das Gespenst von Canterville‘ ausgewachsenes zeitgenössisches Musiktheater, farbenreich instrumentiert, harmonisch anspruchsvoll und formal abwechslungsreich dicht. (Herbert Büttiker, Der Landbote vom 25.11.2013)