Floating Colours

„Anfang 2006 wurde ich beauftragt, ein Stück zu schreiben, dessen Uraufführung in einer Kirche stattfinden sollte. Vor dem Beginn des Komponierens habe ich die dortige Akustik getestet, wonach sich das kompositorische Konzept entwickelte. Einige Zeit später fing ich an, das Stück sozusagen ‚mit der Kirche‘ zu komponieren.
Im Entstehungsprozess distanzierte sich die Musik jedoch allmählich von der ursprünglichen räumlichen Voraussetzung und entwickelte sich zu einer, deren Eigenschaften sich in eine kirchenakustikartige Struktur verwandelten.
‚Ich sehe deine Musik, wenn ich sie höre‘, sagte mir einmal ein Zuhörer.
Sieht man die Musik wirklich? Sind die Gerüche zu hören? Oder riecht man die Farben?
Diese 5teilige Komposition ist eine Musik, in der sich die Töne in unterschiedlichen Ebenen im Raum bewegen, auch wenn sie mal ganz still und langsam sind; die Töne sind mächtig und komplex, selbst wenn sie nur zart, sogar kaum hörbar sind; sie sind klar und durchsichtig, auch wenn sie scheinbar dicht, kompliziert, und schwungvoll sind.“ (Xiaoyong Chen)