Serenade for a Melancholic Sea
op. 68 (2002)str divisi(7[14].6[12].4[8].4[8].2[4])
Abbreviations (PDF)
Sikorski
„Das Werk entstand auf Anregung von Gidon Kremer, dem es auch gewidmet ist. Es ist eine Auftragskomposition des Ensemble Kanazawa.Im Gedenken an Toru Takemitsu geschrieben, enthält das Tonmaterial der Serenade sowohl Torus als auch Gidons Monogramm. Auch Takemitsus ‚See-Motiv’ Es (S) – E – A ist präsent. So begegnen sich Gidon und Toru symbolisch in der raum- und zeitlosen See der Musik erneut. Das vielleicht größte Mysterium musikalischer Interpretation ergibt sich dann, wenn Komponist, Musiker und Zuhörer in einem Augenblick zusammenkommen, in dem Zukunft und Vergangenheit einander begegnen und an dieser Schnittstelle zur Gegenwart werden.
In diesem Stück spielen Orchester und Solisten sehr unterschiedliche Rollen. Der Orchestersatz ist bei aller Zartheit komplex. Bei der Konzeption des Werkes stellte ich mir ein Gemälde vor, das aus der Entfernung den Eindruck einer einfarbig bemalten Leinwand erweckt – bei näherer Betrachtung entdeckt man jedoch differenzierte feine Pinselstriche: ein polyphonisches Gemälde. Das Streichorchester ist in 23 selbständige Stimmen aufgeteilt, die jede für sich eine andere Perspektive zu dem steten Wechsel des Farbenspiels beitragen. Vor diesem ruhigen und gleichzeitig vielschichtigen Hintergrund erscheinen die Protagonisten Violine, Violoncello und Klavier als eigenständige Figuren in einem weiten, offenen Raum.“ (Lera Auerbach)