Vier ernste Gesänge (transcription for ensemble as op. 28.2)
op. 121 (1896, orch.2020)1(I=picc,afl).1(I=corA).2(I=bcl,II=bcl,dbcl).1(I=dbn)-2(I=tuba,II=tuba).1.1.0-timp/perc-harp-strings(1.1.1.1.1./2.2.2.2.2)
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Bote & Bock
Das Spätwerk von Johannes Brahms – insbesondere die Vier ernsten Gesänge – durch einen heutigen Blickwinkel einer tanskribierenden Betrachtung zu unterziehen, hat seinen besonderen Reiz darin, den Blick zu öffnen und Brüche, Gegensätze sowie dem Werk innewohnende Visionen freizulegen. Dass an markanten Stellen meiner komponierten Interpretation mit Zitaten und Interpolationen (aus Mahlers 10. Sinfonie: Neuntonakkord, 2 Kurz-Passagen aus Zimmermanns „Ich wandte mich...“, Messiaens Accord de la résonance, aus Schönbergs Moses und Aron, aus Schostakowitschs 15. Sinfonie und diversen Zitaten aus eigenen Liszt-Bearbeitungen) dem Verlauf eine – oberflächlich betrachtet – retardierende Wendung hinzugefügt wird, dramatisiert auf der anderen Seite umso mehr den Ablauf.
Die Instrumentation ist bis auf wenige Ausnahmen im Brahms’schen Orchesterduktus gehalten und an einigen Passagen rhythmisch ausgeweitet und collagiert worden.
Der Reiz der Version für Kammerensemble liegt in der klanglichen Komprimierung und strukturellen Dichte.
Eberhard Kloke
Broschüre zu Eberhard Klokes Transkriptionen bei Boosey & Hawkes